Beelitz Heilstätten (Xx updated ;-))

Mit den Holzklötzen unter dem linken Hinterradpaar stand der Düdo annehmbar gerade. Ich hatte die Begradigung per Wagenheber vorgenommen, weil die Keile ja doch wieder nur weggerutscht wären. Kurze Zeit später gesellte sich die Düdodame Bertha zu uns. Ich glaube, die beiden verstehen sich super. Vielleicht erwarten wir in Kürze ein paar Smarts… 😉

Ich machte mit Happy tagsüber schöne Spaziergänge durch die Wälder und trank abends so viel Tee wie noch nie vorher in meinem Leben. Bertha bekam ein paar kleinere Bastelrunden verabreicht, nun darf die Standheizung dank Wohnraumbatterie und Trennrelais auch mal etwas länger laufen, ohne dass es zu Startproblemen kommen sollte. Eine sehr schöne Zeit in Potsdam liegt hinter uns.

Gestern war dann aber die Zeit des Aufbruchs gekommen. Die Beelitz Heilstätten waren mir mehrmals ans Herz gelegt worden und ich hatte mich im Internet auch schon etwas darüber informiert. Also, neues Ziel bekannt. Ich legte den zweiten Auffahrkeil hinter die Holzbretter und konnte so bequem und ohne erneuten Wagenhebereinsatz die Parkposition verlassen.

Eine gute halbe Stunde erreichte ich Beelitz-Heilstätten und fuhr auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit einmal fast komplett durch den Ort. Ich hatte eine Option schon bei Google Maps ausgemacht, die ich aber nicht so richtig einzuordnen weiß. Könnte ein Mitfahrerparkplatz sein, so nah wie der an der Autobahn ist. Beim Heizhaus der Heilstätten ist auch Platz, dort würde ich sicher auch niemanden stören. Am Bahnhof ist aber auch ein Park&Ride Parkplatz. Na klar, warum nicht, hoch zu Ross durch den Ort ist bestimmt angenehmer als zu Fuß. Aber klar, dort gibt es keine Pferde. Immer die leeren Versprechungen der Bahn… 😉

Ich schnappte mir meinen Vierbeiner und marschierte los. Auf der Durchfahrt hatte ich schon einige Häuser gesehen. Viele Häuser sind weiträumig mit Bauzaun abgeriegelt, viele Schilder verbieten das Betreten von Grundstücken. Teilweise war man aber auch etwas einfallslos und ließ die Zäune und Beschilderungen irgendwo einfach aufhören. So kommt man durchaus zu den Gebäuden hin, aber ich habe keinen Bock auf auf Ärger und weiß ja, wo ich nicht hin soll. Als es dämmerig wurde, verkrümelten wir uns in den Wagen und ließen den Tag in absoluter Ruhe ausklingen.

Heute war Regen angesagt. Als er mal nachließ, machten wir eine Runde in die andere Richtung. Hier gab es dann auch ein offenes Tor mit Öffnungszeiten, wo man also ganz offiziell ein paar Gebäude von außen anschauen konnte. Da gibt es aber noch echt viel zu tun! Aber man tat auch schon viel. So stehen Infotafeln vor den Gebäuden und erklären die ehemalige Funktion. Überall Bänke und Wege, bei besserer Witterung ist das bestimmt toll hier. Auch ein Baumwipfelpfad gehört mit zu dem Projekt. Für einige Gebäude werden Besichtigungsführungen angeboten, bei denen man auch einiges über die Gebäude und die gesamten Heilstätten erfahren kann. Das klingt richtig interessant. Ich werde mir -und Euch- da mal noch weitere Infos holen. Mir als Nachteule würde ja auch die Führung durch die Chirurgie bei Dunkelheit gefallen. Auf den Bildern sah das toll aus, mit farbiger Beleuchtung in Szene gesetzt…

Es ist auch nicht alles nur ruinös im Ort, viele der alten Gebäude wurden aufwändig saniert und werden bewohnt, ein paar sind bewohnt, während die Sanierung im Gange ist. Es ist schön, dass man sich hier ernsthaft bemüht. Nicht so Projekte wie die Sophienheilstätte, die irgendwie nur weitergereicht wird und immer weiter verfällt, woran auch die Vandalen beteiligt sind. Oder das Umspannwerk Frose, bei dem nur Raubbau beim Ausschlachten betrieben wurde, und das nun zum Sterben zurückgelassen wurde. Aber das sind andere Themen, hier noch die restlichen Bilder aus Beelitz:

Edit: Wie ich eben der im hintersten Winkel aufgehängten „Parkordnung“ entnehmen konnte, ist das Fotografieren innerhalb des „Parks“ nur für private Zwecke erlaubt. Auch wenn mein Blog privat und nicht gewerblich ist, ist er eben doch öffentlich zugänglich und nicht nur privat. Da mir so ein paar Bilder keine Abmahnung wert sind, habe ich die betreffenden Bilder umgehend entfernt. Umgekehrt ergab sich natürlich, dass ich den Link zu der Firma entfernt habe, die den „Park“ betreibt, weil sich die Links ja auf die Bilder bezogen, die es jetzt nicht mehr gibt…


Nachtrag: Ich machte noch eine weitere kleine Fototour über den Bereich hinter den Heizkraftwerken:

Die drei Runden im Satellitenbild:

Hier kommen noch weitere Bilder:

4 Gedanken zu „Beelitz Heilstätten (Xx updated ;-))“

  1. hallo,
    wir verfolgen nun schon seit langem deine berichte und bilder. kann es sein, dass du einen hang zu verrottetem hast ?
    irgendwie stimmen uns deine bilder trübsinnig. nur kaputtes, verfallenes und ruinen !
    liebe grüße
    die angie und der tom

    1. Moin Ihr zwei! Ja, ich liebe solche Orte. Das Verfallende, das Verrottende. Es zeigt mir immer wieder, dass alles vergänglich ist und langsam aber sicher wieder Teil der Natur wird. Mich ärgert es aber, wenn etwas absichtlich kaputt gemacht wird. Doch auch das gehört irgendwie zu uns Menschen und unserer Geschichte. Genau wie die Müllablagerungen. Wir haben gerne und schaffen gerne neu an, immer mehr. Das Alte wollen wir aber oft nicht nochmal bezahlen, indem wir es ordentlich entsorgen. Also haben wir die tollsten Einfälle, wie es von unserem Problem zum Problem der anderen wird.
      Ich weiß, fröhliche Bilder gehen anders. Ich selber bin die meiste Zeit gut gelaunt und versuche die Sachen positiv zu sehen. Umgekehrt habe ich aber auch die andere Seite in mir. Sie gehört einfach dazu und ich verdränge sie nicht. Manchmal ist es die Musik und manchmal sind es die Orte. Das alles zieht mich (meistens) nicht runter, gibt mir aber neues Gedankenkenfutter und hält mich im Gleichgewicht. Andere schauen stattdessen vielleicht täglich Nachrichten aus aller Welt, um sich bewusst zu machen, dass unser Leben schön ist.

  2. Hallo Petsi,

    ja Du hast recht.
    Bestand erhalten, dass fehlt in unseren Köpfen oft.
    Diese Gebäude haben vielleicht 2 Weltkriege überstanden und dann 40Jahre sozialismus und jetzt keine Lobby.
    Das es auch anders bei gleicher Historie geht , sieht man an der Ostseeküste. Dort sind genau diese Bauweisen wunderbar im alten Glanz zu sehen.

    Ich freue mich an Deinen Berichten.
    Sie sind so ganz anders als andere.

    Helmut W

    1. Moin Helmut! Vielen Dank, freut mich wenn Du Spaß an den Seiten hast.

      Lungenheilanstalt und Sanatorium, Lazareth im 1. und 2. Weltkrieg. Zu DDR-Zeiten bis 1994 russische Militärkrankenanstalten, also militärischer Sperrbereich und für Zivilisten nicht zugänglich. 40 Jahre Russen können einen ganz schön mitnehmen… 😉
      Aber der anschließende Leerstand tat den Gebäuden auch nicht gerade gut, ganz sicher.

      Edit: Link entfernt.

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