Nachdem Happy mich nach nur 4 Stunden Schlaf meinerseits weckte und mir sein gaaanz dringendes Bedürftnis mitteilte, musste ich -nach der Gassirunde- einen Tagesplan erstellen. Ich hatte eine Gassigängerin gefragt, ob der örtliche Tierarzt empfehlenswert wäre. Ja, aber er macht nur Pferde. Von seiner Frau wäre sie -persönlich, nicht fachlich- nicht begeistert, deswegen gehe sie mit ihrem Hund zu einem anderen Tierarzt. Also gut, dann wieder meine Tierarztpraxis in Freinsheim, trotz der weiten Fahrt.
Am liebsten mit Termin, das wusste ich inzwischen. Also rief ich an und sollte um 14:15 Uhr dort sein. Davor hatte ich also noch reichlich Zeit. Die Gasvorräte waren erschöpft und ein paar Materialien für die Torsicherung der Halle wollte ich auch noch holen, also Hornbach Baumarkt. Ein paar Lebensmittel kaufen – das geht überall. Ja und die große Leiter wollte ich mir in Maxdorf ausleihen, stimmt. So entstand der Plan Oggersheim, Maxdorf, Freinsheim, Maxdorf.
So rollte ich aus der steilen Einfahrt meines Privatparkplatzes, nicht ohne schon wieder einen Schrammer mit der Anhängerkupplung zu hinterlassen. Rüber zur Halle, dort holte ich meine zwei leeren Gasflaschen. 160kg Ballast für Maxdorf vergaß ich natürlich. Andererseits war das auch ganz gut so, denn die Ortsdurchfahrt Hirschhorn ist gerade gesperrt und man muss über die Berge (ja, Hügel) nach Kaiserslautern fahren. Das ging so schon langsam genug, auch ohne Zusatzladung. Andererseits ist der Düdo durch etwas mehr Gewicht kaum zu beeindrucken, der fährt stoisch den Berg hoch.
Bei Hornbach kaufte ich ein Diskusschloss, ein paar dicke Gerüstösen und ein paar Schrauben mit passenden Dübeln. Dübel braucht man am Auto ja eher selten, deswegen besitze ich sowas tatsächlich nicht mehr. Zusammen mit den beiden Gasfüllungen war die erste Mission erfolgreich ausgeführt.
Der Einfachheit halber fuhr ich zu Rewe in Maxdorf, da kam ich ja sowieso vorbei. Erfreut stellte ich fest, dass nicht nur die Straße zwischen Oggersheim und Maxdorf wieder voll einsatzbereit ist, sondern sogar die Abzweigung von/nach Ruchheim wieder freigegeben ist. Das ist ein bequemer Weg von der A650, der jetzt lange unbenutzbar war. Nach dem Einkauf fuhr ich Maxdorf rein. Auf dem Weg pickte ich Peter auf, der gerade per pedes auf dem Weg nach Hause war. Er war auch nicht abgeneigt gegen den Taxiservice.
Jetzt musste erstmal Happy raus, wegen der besonderen Umstände. Nach der Minirunde holte ich mit Peter die große Leiter aus dem Garten. Was eine Wuchtbrumme! Ich hatte mir bei Hornbach eine Leiter mit 3x 10 Sprossen angeschaut, die war schon nicht klein. Die Leiter von Peter hat 3x 14 Sprossen. 😮 Wo sie schon mal oben war, kam sie gleich bei der Reparatur der Regenrinne zum Einsatz. Danach war Happys Arzttermin angesagt.
Normalerweise ist Happy beim Tierarzt sehr tapfer. Heute nicht. Er hatte keinen Bock auf dem Tisch zu stehen oder zu sitzen und sich von 3 Menschen anfingern und anglotzen zu lassen. Aber es half ihm nichts, zu wichtig war der heutige Auftrag. Er bekam eine entzündungshemmende Spritze und zwei Lipome mussten punktiert werden, um sicher zu gehen, dass die harmlos sind. Die Piekerei störte ihn dabei scheinbar weniger, als dass er immer noch auf diesem blöden Tisch hocken musste. Doch dann war er erlöst und ich vollgehaart und vollgesabbert. Wir nahmen noch Tabletten für die Darmflora und einen Sack Schonkost mit – und schon hatte ich die erste Hallenmiete beim Tierarzt gelassen. Zusammen mit dem letzten Tierarztbesuch war es eigentlich schon die zweite Hallenmiete. Aber Jammern hilft nicht, ich will schließlich, dass es Happy gut geht.
Zurück in Maxdorf gingen Peter und ich an das Verladen der Leiter. Da der Innenraum des Düdo schon lange nicht mehr zum Transport von Langmaterial geeignet ist, musste die Leiter aufs Dach. Zum Glück hatte ich damals die Reling drauf gelassen und sie nur vorne amputiert. So konnten wir die Leiter etwas diagonal auf die Reling legen und dort mit 4 Spanngurten festzurren. Wie ich die alleine wieder runter bekommen wollte, war mir allerdings rätselhaft.
Auf der späteren Fahrt nach Wolfstein zurück war ich todmüde, die kurze Nacht schlug voll zu. Mit einer kurzen Unterbrechung kamen wir aber gut an der Halle an. Ich löste die Spanngurte, zog das schmale Element aus der Leiter und brachte es in die Halle. Das sparte etwas Gesamtgewicht, so hatten wir die Leiter auch aufgeladen. Anschließend kletterte ich auf das Düdodach, drehte die Leiter quer zum Wagen und ließ sie vorsichtig ab. War ich froh, als ich wieder vom Dach runter war! 😀 Leiter in die Halle, Tor zu, Feierabend. Ach nee, der Düdo musste ja noch auf den Privatparkplatz. Das kratzende Geräusch der Anhängerkupplung auf dem Asphalt ist echt ekelig, da hilft auch kein Langsamfahren…