Die Anfahrt zum ehemaligen Sprengstoffwerk (davor Flugtanklager im 2. Weltkrieg) bei Bad Berka gestaltete sich komplizierter als erwartet. Hätte ich gewusst wie es kommt, hätte ich meinen Hunger noch etwas aufgeschoben gehabt und wäre, statt etwas zu essen, durchgefahren, um im Hellen anzukommen. Die Bahnübergänge hier sind alle frisch geteert worden und waren noch immer gesperrt. Ich stand also tatsächlich in einer Sackgasse ohne Wendemöglichkeit, na bravo. Noch dazu war der, den ich eigentlich hatte besuchen wollen, gerade an diesem Tag auf Montage. Dumm gelaufen, aber so ist das eben mit Überraschungsbesuchen. Also wieder raus hier. Jetzt war ich echt sauer auf mich, dass ich die Rückfahrscheinwerfer noch immer nicht am Anhänger angebracht hatte. Ohne den Anhänger zu sehen war es echt schwierig, ihn rückwärts bis zur nächsten Kreuzung, auf der ich hätte wenden können, zu schieben. Immer wenn ich den Anhänger zu sehen bekam, war er schon so eingeknickt, dass ich wieder 2m vor fahren musste. Immer wieder ging mir durch den Kopf, dass ich besser die Sperrbaken wegstellen und einfach den Übergang nutzen sollte. Als ich die Abbiegung fast erreicht hatte, hatte ich die Schnauze voll. Zum Bahnübergang, Sperrung aufgehoben, drüber, gewendet, wieder drüber, Sperrbaken wieder hingestellt, Arschlecken. 😀
Ich fuhr ein paar Meter durch München und zur Sophienheilstätte hoch, parkte dort auf dem Parkplatz hinter der Klinik. Das war mir lieber als alleine unten im Tal zu stehen, zudem ist da oben Internet und unten eher nicht. Noch dazu hätte ich wieder rückwärts zum Strengstofflager fahren müssen, weil die Wendemöglichkeit dort baulich und durch parkende PKW stark eingeschränkt war. Außerdem wollte ich die Heilstätte für Schwindsüchtige mal wieder sehen, was schon über 2 Jahre her war. Ich mag Lost Places. Der Geocache der Sophienheilstätte ist leider Geschichte, das Gelände ist mit Flatterband abgesperrt und überall hängen Schilder, dass jedes Betreten und Eindringen in die Gebäude als Einbruch geahndet wird. Es wahr wohl vermehrt zu Polizeieinsätzen gekommen, weil immer wieder verschraubte Fenster und Türen aufgebrochen worden waren und sich desöfteren größere Gruppen nachts im Gebäude aufhielten. Schade, aber war ja irgendwie klar. Zum Glück hatte ich beim letzten Mal einen offenen Einstieg gefunden, durch den ich rein konnte. Ich hatte sogar Schwester Erika oben unter dem Dach gefunden und kontrolliert, wie viel Strom sie verbraucht hatte… 😀
Die Nacht war absolut ruhig, nur das Wetter zeigte sich von seiner aprilsten Seite. Der Tag wurde auch nicht besser, sondern eher noch stürmischer. In einer Regenpause schnappte ich mir Happy und das Magellan und startete zu einem kleinen Geogassicaching. Von der Sophienheilstätte ging es rüber zum aktuellen Klinikum. Auf dem Weg gab es zwei Dosen zu loggen. Direkt an der Klinik wurde ich sogar einen TravelBug los, der mich schon seit meiner Schraubsession am 814 begleitete. Ich hatte diesen amerikanischen Roadtrip schon lange genug dabei, jetzt fand er ein schönes neues Zuhause im Wald. Ich hatte die Dose gerade wieder zurück versteckt, da fing es wieder an zu regnen. Erst leicht, dann als Naturdusche. Happy zog es vor, sich im Waldrand parallel des Weges zu bewegen, aber er hat ja auch Vierfußantrieb. Auf dem weiteren Weg lernte ich gleich noch, dass man bei Sturm nicht in den Wald gehen sollte – und warum dieses: Hatte es doch tatsächlich einen Baum entwurzelt und über den Weg geschmissen. Ich hatte vorher einen Knall gehört, aber eher an Jäger als an Bäume gedacht. Das änderte sich jetzt schlagartig. Auf der anderen Seite des Weges krachte es auch verdächtig, der Wind hatte gedreht. Nix wie weg da!
Kurz vor dem Wagen war die Sonne wieder draußen und ich beschloss, noch eine weitere Dose nahe der Heilstätte München zu suchen. Kurz vor dem Ziel, das natürlich ausgerechnet im Wald lag, fing es wieder an zu regnen. Meine Fresse, mir doch egal! Im Wald war es trocken und ich wurde auch recht schnell fündig. In diese Dose steckte ich meinen zweiten eigenen Travelbug, den Reisetiger. Ich hatte ihn in Fischerhütte vorbereitet und es war echt Zeit, endlich eine ausreichend große Dose für ihn gefunden zu haben. Mein erster TravelBug, der Rumtreiber, ist derweil in den USA unterwegs. Der Reisetiger hat allerdings eine ganz andere Bestimmung, ich bin mal gespannt… 🙂
Am Düdo zurück trocknete ich meinen vierbeinigen Dreckspatz ab und räumte den Wagen fahrfertig. Ich fuhr uns wieder zum Sprengstofflager runter. Der Sturm hatte die Sperrbaken umgeschmissen und so die Sperrung aufgehoben, wie praktisch. Ich fuhr rückwärts vor das Tor des Sprengstofflagers. Hier hat sich einiges verändert, die Seitenstreifen am Weg sind inzwischen geschottert und ich konnte viel weiter am Rand stehen als beim letzten Besuch. Hier unten wackelt der Wagen viel stärker als auf dem Berg nebenan, erstaunlich. Ich hoffe nur, dass ich nicht wieder auf dem Gelände des meckerigen Knallfrosches stehe, weil er noch etwas Boden dazu kaufen konnte… Schild steht hier jedenfalls keins… 😉