Nie langweilig

Es gibt immer was zu tun. Zum Glück gibt es aber auch immer reichlich Methoden, sich davon abzulenken. Die Alu-Profile für die Solarpaneele sind seit heute da, aber irgendwie drücke ich mich noch vor den Löchern in den Dächern, die dafür unweigerlich zu machen sind. Donnerstag soll es viel Sonne und keinen Regen geben…

Die von mir aus einer Warnweste genähten Fahnen für das Dreirad und seinen Anhänger hatten durch den anhaltenden Wind ziemlich gelitten und trugen dadurch sowas wie Erektionsprobleme davon. Die Stangen hatten sich durch die ständige Bewegung durch das Material gebohrt und so für Trauerbeflaggung gesorgt. Ach Mist, wenn man doch nur Kabelbinder da durchziehen könnte. Aber wenn man da Löcher rein puhlt, franst das alles ja doch nur aus. *Idee* – Diese tolle Nähmaschine meiner gesetzlich geregelten Nichtschwester kann doch garantiert auch Knopflöcher nähen…
Ja, kann sie tatsächlich! Und ich kann ihr mittlerweile sogar sagen, wo und wie groß ich diese Löcher gerne abgenäht haben würde. Die große Fahne bekam 4 Löcher, die kleine 2. Ich hatte zwar gerade nicht genug Kabelbinder greifbar, aber der Erfolg stellte sich schon durch jeweils einen Kabelbinder durch die obersten Ösen ein. Die Leuchtkraft des neongelben Stoffes bei Dämmerung ist brutal… 😀

Heute kam reflektierendes Klebeband aus dem Hause 3M hier an, damit werde ich den Anhänger und das Dreirad noch etwas auffälliger gestalten. Ich denke dass viele kleine reflektierende Stellen schon viel Aufmerksamkeit erregen.

Der Schneideplotter hatte auch schon wieder den einen oder anderen kleinen Einsatz. Einmal war da ein Kapuzenpulli, den ich mir extra passend zum Dreirad bestellt hatte und mit silberner reflektierender Folie etwas verschönte. Seltsam dass man für manche Sachen lieber Werbung läuft als für andere… 😉

Beim Knipsen des Hoodies kamen mir auch die Hunde vor die Linse… 😀

Heute hatte es mich wieder nach Hochdonn gezogen. Dieses Mal nahm ich aber nicht das Dreirad, sondern die Schwalbe. Ging einfach schneller und mit wesentlich weniger Anstrengung. Ach, keine Ahnung, ich liebäugle da mit einer -im wahrsten Sinne- kleinen Hütte. Auch wenn das Ganze bei Weitem nicht perfekt ist, arbeitete mein Kopf sehr intensiv mit diesen Gedanken.

6 Häuser von der kleinen Hütte weg ist ein Grundstück, auf dem 3 Bauwagen, 2 VW T3 Busse und ein 6m Düdo L608D stehen. Es wurde gerade mit dem Winkelschleifer gearbeitet, wie ich trotz laufenden Motors deutlich vernehmen konnte. Überhaupt scheint mir die Ecke relativ alternativ zu sein. Dort würde es mir schon gefallen, viele Wege zum Spazierengehen und Radfahren, gleichzeitig eine recht gute Anbindung an die Autobahn. Das Grundstück gerade so groß, dass es für einen Seecontainer als Lager und zum Freiluftschrauben ausreicht. Ein Freisitz für ausgedehntere Grillungen und die Hütte klein genug, sodass in ihr nicht das große Chaos ausbrechen kann und dass große Reparaturen garnicht erst anfallen können… 😉
Der verkleidete Carport müsste für eine Durchfahrt weichen, aber sonst finde ich dort alles sehr schön. Nicht unbedingt das, was ich früher hätte haben wollen. Aber ich habe auch nicht mehr das Leben von damals, muss eben akzeptieren, dass heute heute ist und ich nie wieder in das Leben von damals rein käme.

Es könnte ja alles so schön sein – ist es aber nicht. Als nämlich meine Gedanken konkret zum Punkt der laufenden Unterhaltskosten für ein eigenes Reich kamen, bin ich schon wieder ausgestiegen. Wahrscheinlich wären die Kosten garnicht das Problem, sondern eher, dass sie für mich so rein garnicht überschaubar sind… 🙁

Ach Fuck, so kann man sich auch selber unglücklich machen. Statt dass ich einfach zufrieden bin wie es ist, muss ich immer wieder an eine ortsfeste Höhle denken. Ich bin nunmal kein Nomade, war es nie. Aus Gerolsheim musste ich unbedingt raus, irgendwie. Das dort war ein echter Horrortrip gewesen. Gefangen in einem Umfeld, das so rein garnicht zu mir und meinen Vorstellungen passen konnte. Dann lieber im Wagen wohnen und irgendwo andocken, mal hier und mal da eben…

2 Gedanken zu „Nie langweilig“

  1. Moin Petsi,

    beim Artikelbild dachte ich gleich: Oh Gott, was will er mit der Rennpappe?
    Aber die stand halt nur so da…
    Ok, wenn man selbst merkt, dass man doch kein Nomade ist, dann muss wohl irgendein Häuschen wieder her.
    Der Unterhalt davon ist eben das Problem. Und du zahlst für Wasser und Strom am Haus viel mehr, als im WoMo. Ein Auto hättest du ja trotzdem, da wäre also nicht wirklich was gespart.
    Würd ich nochmal drüber nachdenken. Aber das tust du ja, so wie sich das liest.
    Wenn ich ne Weile irgendwo rumhänge (Lübeck oder Unterschleißheim), dann muss ich da immer mal wieder weg, bin also noch voll im Nomadenleben drin. Das kann sich irgendwann ändern, aber im Moment noch nicht.

    Gruß
    Henning

    1. Mir fehlt ein fester Platz zum Basteln, schlicht und ergreifend. Ich hab auch immer noch zu viel Kram, den ich lagern müsste, aber ich weiß nicht wo. Der Anhänger platzt ja schon fast vor lauter Kram, nur kann ich mich von dem jetzigen Kram nicht trennen…

      Ich wohne gerne im Düdo, einfach weil ich meine Wohnung jederzeit überall mit hinnehmen kann, aber ich kann im Düdo zu viele Sachen nicht machen, die ich gerne machen würde. Ich bin eben noch nicht bereit für ein Rentnerleben, ohne meine Bastelflausen ausleben zu können…

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