Mit diesem netten Schmusesong möchte ich beginnen, Euch wieder etwas an meinem Leben teilhaben zu lassen. Es gab eine Zeit in meinem Leben, wo ich dieses Lied locker 100x pro Tag so laut hörte, wie es die Boxen nur herzugeben vermochten. Im Grunde bin ich zu großen Teilen selber schuld, dass ich den Song wieder rauskramen musste. Zu viel Besitz, zu viel Vertrauen zu anderen Menschen, zu viel Fremdbestimmung,…
Wo fange ich jetzt an, was hatte ich schon erzählt, was könnte interessieren,…?
Thüringen ist bestimmt einer der ersten Punkte. Ich hatte dort eine Garage, in die ich vor meiner Wintertour alles umlagerte, was aus Siggis Halle raus musste und nicht im LKW Platz hatte. Dummerweise hatte ich im Herbst ja sogar noch Sachen aus Meldorf angekarrt, die jetzt natürlich auch wieder zu viel waren und ebenfalls größtenteils in der Garage verschwanden. So weit gut.
Dann wurde die Garage in der Nacht vom 4. auf den 5. März aufgebrochen, mein schönes Rehm Schweißgerät gestohlen und verschiedene andere Sachen beschädigt. Ich brach meine Tour aber nicht ab um nach Thüringen zu hetzen, schließlich konnte ich dadurch auch nichts ungeschehen machen. Stattdessen bat ich einen Freund, die Garage einfach wieder verschließbar zu machen.

Meldorf hatte ich eben schon erwähnt, mache ich da gleich weiter. Bei besagter Spazierfahrt stellte sich beiläufig heraus, dass es mein kleines Zimmer nicht mehr gibt. Ich hatte es zwar nur zur Hälfte genutzt, um ein paar Sachen einzulagern ( – ja, noch mehr Kram! Die andere Hälfte des Zimmers war übrigens auch zum Lagern benutzt worden.), aber es war dennoch immer mein Ass im Ärmel, falls irgend etwas Gravierendes mit dem Düdo passiert und ihn unbewohnbar macht. Demnächst sollte dieses Zimmer also vermietet werden und war deshalb schon ohne mein Wissen beräumt worden. Ein paar Worte zu mir hätten allen sehr viel Arbeit ersparen können. Beiße ich oder was?
Durch den Garagenaufbruch in Thüringen erfuhr ich (wieder ganz beiläufig), dass jetzt das ganze Haus in Meldorf durch mir fremde Leute übernommen wird. Meine Sachen könnten dort bleiben, aber ich müsste vor dem 1.5. kommen, wenn ich meine gesetzlich aberkannte Verwandtschaft noch dort besuchen wollte. Ich brauchte eine Weile, um mit diesen Infos etwas anfangen zu können. Mir gefiel nicht, dass meine Sachen bei irgendwem liegen. Mir gefiel nicht, dass ich meine Meldeadresse dann bei fremden Leuten hätte. Mir gefiel schon garnicht, dass meine Post dann ja auch doppelte Wege gehen müsste, wenn ich sie nicht von Fremden öffnen lassen wollte. Und überhaupt, will ich Fremden eine Last sein, wo mich das ja schon bei meiner Familie immer gestört hatte? Nein. So war klar, ich würde mir Geld leihen und einen Anhänger davon mieten. Aber wohin dann mit dem ganzen Zeug? Erst dachte ich an Thüringen und die Garage, dann von dort aus alles verkaufen. Andererseits zog es mich so rein garnicht mehr zu Psychopaule zurück. Ich erklärte einem Freund in Gerolsheim die Situation und schon hatte ich einen Platz zum Verkaufen: Meine frühere Werkstatt. Oh man, wie weit ist es mit mir gekommen? Erst haue ich von hier ab, „rette“ viele Sachen aus der Werkstatt, karre sie einmal quer durch Deutschland, um sie jetzt wieder quer durch Deutschland zurück zu bringen. Hätte ich damals nur alles stehen und liegen lassen, dann wäre es jetzt zwar weg, aber ich hätte mir viel Kraft, Geld und Zeit gespart…

Die Terminvereinbarungen waren das größte Problem an der Sache. Eine der beiden Abholungen in Thüringen war nämlich terminabhängig, in Meldorf war derweil das Haus schon 1 Monat früher verlassen worden, die neuen Bewohner aber erst ab 24.4. wieder da. Zudem wäre an Feiertagen die Anhängermiete zusammen mit meinem Fahrverbot eine unsinnig teure Kombination gewesen. So viel zum Thema „kein Problem“ und „ganz in Ruhe“. Ich drehte am Ende die 1600km Abholtour um und legte sie auf 21.-28.4., für diesen Zeitraum mietete ich auch den Anhänger. Es half ja nichts, dann würde ich eben die kürzeste Strecke leer und die längste Strecke randvoll beladen fahren.
Die Anhängerabholung klappte wider Erwarten gut, wir mussten nur vorher eine ganze DIN A 4 Seite an Mängeln notieren. Danach fuhr ich gleich auf die Autobahn und mit wenigen Pausen bei viel Verkehr durch bis Bad Berka München. Statt dort gleich fleißig zu laden, wurde es ein entspannter Abend. Am nächsten Tag räumte ich die Garage an der Sophienheilstätte und war erstaunt, wie viel Zeug das doch immer noch war. Und wie klein der Anhänger plötzlich wurde… Aber dann, Schlüssel in den Briefkasten, Thema Garage erledigt. Unten bei meinem Ex-Hallennachbarn angekommen, setzte ich zusammen mit Siggi meine Anhängerkupplung in die höchste Position. Die Deichsel des Mietanhängers war nämlich viel höher als die meines ehemaligen Anhängers, so zerrte der Anhänger dauernd das Düdoheck nach oben, was sich mies fuhr. Danach holten wir meine Sachen aus dem Regal und luden sie in den Anhänger. Das Dreirad schnallte ich wieder auf dem Beifahrersitz fest, das ist zwar sichttechnisch nicht optimal, hatte sich im Gesamtpaket aber dennoch bewährt. Und wieder ging es gleich auf die Autobahn.
Bei Hannover verirrte ich mich nach Scherenbostel, das mich für die Dauer meiner Zwangspause aufnahm. Happy gefiel es dort am Waldrand und mit den ganzen Wiesen und Wegen gleich viel besser, als stundenlang im Düdo herumgefahren zu werden. Am Montag gegen Mittag fuhren wir weiter.
Es war sauwindig und natürlich meistens fast frontal von vorne kommend, große Stücke gondelten wir bei Vollgas mit 60km/h dahin. Aber wir erreichten am späten Nachmittag Heide, wo ich die Toilette leeren fuhr und zur Feier des nördlichsten Punktes meiner Rundreise in meinem Lieblingsburgerladen einkehrte. Danach fuhr ich nach Meldorf. Auf dem Supermarktparkplatz räumte ich den Anhänger um, damit wieder Platz entstand. Da offenbar niemand im Haus war, räumte ich die Sachen aus dem Garten nach draußen. Meinen Kompressor hatte irgendwer schon unter den Carport ins Freie gestellt. Eine Kiste mit Düdoteilen stand daneben. Ohne Zugriff auf den Dachboden und die Garage konnte ich aber kaum etwas erreichen. Meine Kontaktperson hatte es nicht für nötig befunden, mal zurück zu schreiben, stattdessen war ihr Handy jetzt ausgeschaltet. Ich schloss den Anhänger und fuhr auf den Reisemobilplatz. Nachtruhe.
Am nächsten Tag entwickelte sich eine völlig verworrene Schreiberei mit verschiedenen Personen, die ggf. zum akuten Thema etwas hätten beitragen können. Meine Zeit lief und ich wurde immer nervöser. Ich ging zur Haustür, die nicht abgeschlossen war. Meine „Hallo!? Klopf klopf!“-Rufe lockten den Hausbewacher aus seiner Deckung. Er wusste von nichts, ließ sich aber durch ein „ich bin Stephan und will nur meine Sachen holen“ leicht überzeugen und gewährte mir uneingeschränkten Zugang zum gesamten Haus. Ich durchforstete die Garage, danach auf Geheiß der Eigentümerin die anderen Zimmer. Aha, hier war also auch ein Teil gelandet. Trotzdem, es musste noch etwas auf dem Speicher sein, anders konnte ich mir die Fehlteile nicht erklären. Geschrieben wurde mir aber, dass der Speicher leer wäre. Egal, erst mal den bisher gefundenen Kram eingeladen.
Am späten Nachmittag dann ein Anruf meiner Kontaktperson. Ich sollte ihr aber nur den Hausbewacher geben. Dieser bekam jetzt Instruktionen, wie er mir Zugang zum Speicher (!) verschaffen sollte. Darin bestand aber auch seine einzige Hilfe. Ich würgte die ganzen Isoliermatten durch die enge Luke runter auf das Bett, das unter der Luke stand. Von dort aus über das Flachdach des Anbaus in den Garten, dann vom Garten in den Anhänger. Ich war klatschnass geschwitzt, bis alles erledigt war. Jetzt tauchte meine Kontaktperson live auf und fragte, ob sie helfen könnte. „Jetzt nicht mehr.“ Ich musste noch 250km fahren, also hielt ich mich mehr lange in Meldorf auf. Ab auf die Autobahn.
Dieses Mal war es der Stellplatz in Hodenhagen, der mir für die Nacht bei Hannover Unterschlupf gewährte. Netterweise hatte man beim Anlegen des Platzes auf lange und breite Stellflächen geachtet, so passte mein Gespann mit hinten etwas Überstand prima auf den Platz. Am nächsten Tag machten wir einen Spaziergang durch ein Gewerbegebiet nahe des Flugplatzes, dort fand sich dann auch der Beweis, dass Hodenhagen mitten im Nirgendwo ist… 😉
Für die Fahrt hatte ich noch eine ganz tolle Idee gehabt: Ich könnte die letzten beiden Etappen an einem Tag fahren und so einen Tag zum Ausladen gewinnen. Auch wenn ich keine Lust auf 500km am Stück hatte, wollte ich es versuchen. Einmal gequält, dafür einen Tag nur zum Ausladen zu haben, das wäre schon sinnvoll. Und ich machte es so. Selbst an leichten Steigungen wurden wir enorm langsam, die Hügel hoch fühlten sich die dann nur noch 35km/h an wie Stillstand. Ein paar Pausen waren nötig, aber zum Schluss lief es dann doch recht gut. Ab Frankfurt alles bei Dunkelheit, da war meine größte Sorge, von einem der echt schnell fahrenden PKW und Kleintransporter abgeschossen zu werden. Gott sei Dank, alles ging gut. Wir erreichten Gerolsheim und ich läutete ohne große Umschweife den Feierabend ein.
Zum Ausladen bekam ich dann am nächsten Tag netterweise gleich mal Hilfe. Im Hof musste ich bei jedem Teil entscheiden, ob es verkauft oder aufgehoben werden soll. Von denen zum Verkaufen machte ich gleich Bilder. Wir räumten alles sortenrein getrennt in die Werkstatt. Einen letzten Rest lagerte ich erstmal nach Maxdorf aus. Ich weiß garnicht genau, warum ich das so machte, wahrscheinlich musste ich erstmal Gedanken sortieren. 😀 Ich fegte noch die Ladefläche, dann fuhr ich nach Frankenthal und verbrachte eine ruhige Nacht im Gewerbegebiet.
Die Abgabe des Anhängers lief erstaunlich gut. Ein Blick links, ein Blick rechts, schon bekam ich meine Kaution zurück.
Am übernächsten Tag fuhr ich einen Großteil der zuletzt nach Maxdorf umgelagerten Sachen nach Gerolsheim.
Ich hab inzwischen die Geschichte mit dem Horten irgendwelchen Krams in allen Variationen durchprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass dies das letzte Mal Umlagern gewesen sein muss. Ziel sind 2 Monate, um die ehemalige Werkstatt wieder leer zu bekommen. Was nach dieser Zeit keinen Abnehmer gefunden hat, muss im Fahrzeug Platz haben oder findet einen neuen auf dem Müll. Eigentlich eine Erkenntnis, die man schon viel früher hätte haben sollen, schließlich macht man sich die Gedanken über die Besitzstandsverkleinerung nicht erst, nachdem man in den Wagen gezogen ist.
Ach ja, Wagen… Der 814 soll demnächst auch in die Pfalz geholt werden. Er kann hier auf einer Wiese kostenlos stehen, eine Schraubmöglichkeit hat sich indes noch nicht eingefunden. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass sich doch noch eine einigermaßen brauchbare Lösung findet. So wie die Fahrt zum LKW hin evtl. per Mitfahrzentrale gelöst wird. Danach hatte ich noch nie geschaut, scheint aber für Fahrten ohne Hund und mit leichtem Gepäck eine super Lösung zu sein. Es wird sich alles einfinden, da bin ich inzwischen sicher.
Überhaupt bin ich gerade wieder recht positiv gestimmt. Derzeit drücke ich mich noch etwas vor der großen Verkauferei, hab mir eine Schonfrist bis nächste Woche eingeräumt. In der verbleibenden Zeit muss ich noch etwas am Fahrrad, dessen Anhänger und am Dreirad basteln. Das Gekko zu verkaufen tut mir schon etwas weh, aber es ist einfach zu sperrig und durch die Dreispurigkeit auch nicht überall fahrbar. Spaß macht das Ding definitiv, ist eine Mischung aus Liegerad und Gokart, weil man beim Radfahren sonst ja nicht mit Seitenbeschleunigungskräften zu tun hat. Wenn man will, kann man nach einer schnell eng gefahrenen Kurve auch mal etwas auf zwei Rädern weiterfahren. 😀
Zum Bupenner Blog…: Der Blogurlaub ist vorüber. Ich hatte zwischendrin schon öfters den Gedanken „darüber könntste schreiben“ gehabt, mich aber dann ganz bewusst dagegen entschieden. Erst die beanhängerte Rundreise kommentierte ich von unterwegs auf Facebook, aber eigentllich wollte ich Blogger mit Facebookanschluss und nicht Facebooker mit Blogausschluss sein. Mal sehen wie die Umsetzung in der Zukunft klappt.
Sehr schön, dann gehts weiter hier.
Weg mit dem Zeug, irgendsowas hab ich dir glaub ich schon mal gesagt, aber da war noch kein Hören…
Oder entschlossen sesshaft werden, aber so ist das Nichts.
Ich bin so um Mitte Juni herum in der Gegend um Sprendlingen, das ist dann glaub ich nicht mehr so irre weit für einen Besuch.
Gruß
Henning
Hi Henning! Das „Zeug“ ist für mich halt immer wieder Kapital gewesen, schon sehr viele Jahre lang immer wieder. Mir ist schon klar dass das keine Zinsen bringt, hat mir aber schon mehrmals den Arsch gerettet.
Sesshaft werden ist keine Option, schon aus finanzieller Sicht nicht. Zudem habe ich sehr oft sehr schnell die Schnauze voll von einem Ort -bzw. meistens den Menschen an diesem Ort- und will dann wieder umziehen. Das geht einfacher, wenn man gleich im Umzugswagen wohnt.
Tach,
wird Zeit für ne Pause, Pfingsten im Welzheimer Wald !!
Ich brauch da wenigstens EINEN der nicht Normal ist ::-))
PROST
zahny
Hi Zahny! Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das bei mir etwas wird. Ich hatte ja schon mehrmals den Fehler beim 814 gemacht, mein Geld nicht peinlichst zusammen zu halten und dann in entsprechenden Phasen ohne dazustehen. Die wirklich heiße Phase am LKW ist für Juli/August geplant – und die ist für meine zukünftige Wohnsituation von entscheidender Bedeutung… – Da muss ich wohl oder übel Prioritäten setzen.
Schön, dass es hier weiter geht. Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Zeiten!
Konnichiwa! Das raubt halt alles Kraft, wirklich schlecht ist die Zeit ja garnicht. Ich hätte schon vor Jahren die richtigen Entscheidungen treffen sollen, jetzt muss ich halt dafür büßen. Genau wie mit der aufgebrochenen Garage, da hätte ich besser auch auf die Stimme in meinem Kopf gehört, aber ich wollte mir die paar Stunden zur Sicherung des Tors nicht nehmen. Selber schuld.
Hallo Petzi,
ich dachte schon ich wäre der letzte der Dich mit Deinem rotem DÜDO besucht hat.
Die mir bekannte Nr. war auch nicht mehr erreichbar.
Aber jetzt, gottseidank, Du bist wieder da.
Ich und alle anderen Leser freuen sich an Deinen Berichten.
Gruß, Helmut W
Hi Helmut! Diese Null-Bock-Phasen habe ich manchmal, wenn mir alles über den Kopf wächst. Die vergehen aber meistens recht schnell wieder. 🙂
Das mit der Nummer sollte aber nicht sein, ich habe nach wie vor meine zwei Nummern (ohne Vorwahlen) 35335764 und 3732446.
Moin Petzi, du machst Sachen, aber egal, Augen zu und durch irgendwie geht es immer weiter!
Hi Bernd! Na klar geht es weiter, Unkraut vergeht nicht, heißt es immer. 🙂