Wieder mal ist es EUServ, ein dubioses Machwerk der ISPpro Internet KG, die mich ärgert. Passend zur einst sehr beliebten TV Sendung „wie bitte!?“ ging mir gleich „Spaß mit der Telekom“ durch den Kopf. Lachte man da noch über Telefonbucheinträge, die unter dem Namen „Soll nicht erscheinen“ die Telefonnummer des Teilnehmers zeigten, der eigentlich seine Nummer geheim halten wollte, finde ich die aktuelle Aktion von EUServ nur wenig amüsant. Betrug passt wohl eher zum aktuellen Vorfall. Und klar, es sind bei mir nur ein paar Euro, die da erschwindelt werden sollen – aber auf viele Kunden verteilt kann man sich so auch sehr elegant aus einer Finanzmisere ziehen…
Mir war bei der Registrierung der letzten Domains schon aufgefallen, dass EUServ für .de Domains plötzlich mein Lieblingspaket „Domain Basic v2.0“ zu 29 Cent pro Monat nicht mehr anbot. Für alle anderen Domainendungen konnte man dieses Paket bestellen, aber natürlich zu einem höheren Betrag. So weit, so gut. Ich registrierte die weiteren Domains eben bei einem anderen Anbieter.
Pünktlich am 1.1.2017 kam dann die Rechnung für 4 Domains per E-Mail, deren fortlaufende Zahlungen am 3.2. bzw. am 13.2. fällig sind. Abgebucht wurde die Rechnung heute von meinem Konto. Aber moment mal, der Betrag kann doch garnicht stimmen! 23,52 Euro? Das ergibt einen Betrag von 49 Cent pro Monat, also mal schlappe 20 Cent auf die 29 Cent aufgeschlagen, 13,92 Euro Rechnungsbetrag hätten es sein dürfen. Ich habe es auch nochmal kontrolliert, die bisherigen Rechnungen waren alle richtig.
Aber es kommt noch besser. Mein Kundenkonto zeigt nämlich einen Schuldbetrag von 22,01 Euro, obwohl die letzte Rechnung doch gerade beglichen wurde. Und den Betrag kann ich mir noch viel weniger erklären. Außerdem ist die ISPpro Internet KG nicht gerade zimperlich bei der Sperrung von Leistungen, wenn da auch nur ein paar Cent nicht beglichen sind, sperren die gleich sämtliche Leistungen. Aber alle Domains sind nach wie vor freigeschaltet, können durch den Negativbetrag aber nicht zu einem anderen Hoster übertragen werden (Quarantäne). Ich habe jetzt angefragt, wie der Betrag von 22,01 Euro zustande kommt. Auf die Antwort bin ich gespannt, aber einen dicken Hals habe ich schon wieder…
Stillschweigend Preise erhöhen ist also jetzt die neue Masche von EUServ? Früher war es „stillschweigend Leistungen kürzen“. Damals kostete die günstigste .de Variante noch 19 Cent und man hatte die Möglichkeit, DNS Einträge selber zu machen, was man für die Umleitung auf einen anderen Server auch braucht. Nur konnte ich plötzlich nur noch einen einzigen DNS Eintrag machen. Sollte das ein Witz sein? Mit einem einzigen Eintrag kann man eine Domain nicht voll nutzbar auf einen anderen Server verweisen lassen. Ich diskutierte mit denen herum, aber klar, was hat man da für Chancen… Sie wollten mich auf ein Paket zu, wenn ich mich richtig erinnere, 49 Cent verweisen, in dem könne man mehrere DNS Einträge machen. Auf mein Treiben, dass man das bis vor Kurzem auch beim kleinsten Paket konnte, kam tatsächlich die Antwort „können Sie das beweisen?“… Es gab damals auch im Kundensupportforum einige Diskussionen, am Ende einigte man sich auf ein neues Paket zu 29 Cent, in dem man mehrere DNS Einträge machen kann. Ebendieses wurde also jetzt auf 49 Cent erhöht, aha. Na die müssen es ja echt nötig haben, mit solchen Vorgehensweisen aufzuwarten…
Kein Hinweis auf eine Preiserhöhung und das damit verbundene Sonderkündigungsrecht. Aber das besteht ja noch. Wieder mal ein Internetprovider, der seine Kunden verarscht. Seltsam, warum werden die alle so? 🙁
Nachtrag: Die Antwort auf mein Supportticket kam gerade. Laut der Gesamtauflistung schleppen wir seit 2013 Ein Guthaben von 1,51 Euro zu meinen Gunsten durch. Mein Kundenkonto ist also nicht negativ, sondern positiv unausgeglichen. Es wird mir nur im Kundenbereich noch negativ angezeigt und dadurch kann ich die Domains noch nicht zum neuen Provider abziehen…
Seit vorhin sind die Domains alle vom neuen Provider übernommen und wieder auf den Server umgeleitet. Es kam nur zu einer kurzen Unerreichbarkeit.
Nachher mal die Kündigung verschicken und den abgebuchten Betrag zurückbuchen lassen. Dass das den Jungs und Mädels von ISPkontra nicht gefallen wird, ist mir natürlich durchaus bewusst… 😉