Feuerfreier Elektriktrick

Habe ich ein Glück, dass mir der Düdo nicht abgefackelt ist. Das war gestern ein echter Schreck, als ich die vermeintlich defekten Ladegeräte durch ein neues Fraron Ladegerät austauschen wollte. Durch eine völlig sinnfreie Konstruktion des Hauptsicherungsverteilers hatte sich ein erhöhter Übergangswiderstand ergeben, der durch die dadurch entstehende Hitze den Sicherungskasten schmelzen ließ. Glück im Unglück war, dass dadurch der Kontakt fast ganz unterbrochen worden war und garkein Strom mehr floss. Dadurch wurde der Sicherungskasten nicht noch heißer und alles ging gut aus…

Zuerst hatte nur eins der beiden Ladegeräte den Dienst quittiert, bald darauf auch das zweite. Garantie gab es keine mehr und dass ich einen Fehler an den Geräten finden würde, schloss ich auch aus. Da ich aber wegen der Dauerhitze in der letzten Zeit oft im Schatten stand, brauchte ich wieder ein Ladegerät. So bestellte ich mir bei André AMUMOT ein 50A Fraron, welches ich auch kurz darauf bei der Postfiliale abholen konnte. Die beiden bisherigen TOYO Ladegeräte packten zusammen 80A, aber ohne Funktion natürlich nicht mehr.

Sitzbank auf und Ladegeräte ausbauen, das war schnell erledigt. Ich wollte aber dennoch mal hinein schauen. Drei Schrauben und eine geclipste Frontblende, schon war Nr.1 offen. Staubig. Druckluftpistole frei und schon sah es wieder richtig super aus. Und ich meine echt super, keine Spur von Schäden. Ich nahm mir einen Akku in der Werkstatt und klemmte ihn ans Ladegerät. Stecker in die Steckdose, eingeschaltet – lädt. Oha, was war das denn schon wieder für eine Nummer? Hatte es am Staub gelegen? Kann doch nicht sein… Das andere Ladegerät funktionierte ebenfalls bestens, selbst ohne den Staub vorher weggepustet zu haben. Na jetzt wurde es aber interessant.

Ich baute die beiden Ladegeräte wieder in den Düdo ein, steckte das gleiche Kabel wie beim Werkstatttest rein und schloss die Kabeltrommel an. Nix. Also Messgerät frei und los. Kabeltrommel hatte Strom. Interessant wurde es bei den Anschlüssen der Ausgänge. Hier hätten ja die 13V der Akkus anliegen müssen, aber ich maß 7V am einen und 4V am anderen Ladegerät. Auf der anderen Seite der Sicherungen lagen aber die erwarteten 13V an. Konnte der Sicherungskasten das Problem sein? Ich klappe ihn auf und schon sah ich des Rätsels Lösung. Die massiven Blöcke, in die die dicken Kabel geklemmt werden, wurden mit den doch recht dünnen Blechen, in der die Sicherung gehalten wird, lediglich durch M3 Schräubchen zusammengehalten. Aber nicht nur das, sondern diese Schräubchen hielten auch gleich noch die Anschlussblöcke am Plexiglasgehäuse fest. Vermutlich waren die 40A zu viel für den Sicherungskasten gewesen und der Anschlussblock erwärmte sich. Dadurch schmolz die Schraube in das Plexiglas rein und schon hatte die Sicherungsklemme einen schlechten Kontakt zum Anschlussblock. Jetzt wurde das Ganze erst richtig heiß. Zum Glück wurde irgendwann der Widerstand so groß, dass das Ladegerät garnicht mehr einschaltete, weil eben keine „logische“ Spannung mehr vom Akku her anlag. Ich erinnere mich an einen seltsamen Geruch vor ein paar Monaten, den ich aber nicht orten konnte. Jetzt weiß ich, wo der her kam.

Ich habe jetzt einen neuen Sicherungsverteiler bestellt, der mit geschraubten ANL Sicherungen versehen ist. Diese werden auf beiden Sicherungsseiten fest mit den Anschlussblöcken verschraubt, da sollte sowas nicht passieren können. Vorläufig improvisierte ich jetzt den Anschluss für die Ladegeräte, um sie zu testen. Die TOYOs starteten danach jeweils wieder brav mit 40A Ladestrom. Beide kann ich nicht zusammen einschalten, weil sie momentan zusammen auf einer 50A Sicherung hängen. Aber wenn sie einzeln gehen, funktionieren sie auch nach wie vor zusammen. Ich teste das, wenn der neue Sicherungshalter verbaut ist.

Jetzt liegt hier ein 50A Fraron Ladegerät herum und langweilt sich. Aber gut, dann habe ich jetzt also schon mal ein 12V Ladegerät für den Mercedes 814, der freut sich darüber bestimmt auch… 😉

Vor ein paar Tagen war es hier auf dem Hof schon mal sehr elektrisch zugegangen. Siggi kam mit einem Tesla Model S hier angerollt. Was im ersten Moment wirkte wie der real gewordene „Silent Mode“ von K.I.T.T. (-> Knight Rider), ist in Wirklichkeit ein Elektroauto mit stolzen 300kW Leistung. Diese etwas über 400 PS drücken einen ordentlich in den Sitz, es liegt schließlich die ganze Zeit die volle Leistung an und nicht wie bei Verbrennermotoren, die nur in einem schmalen Drehzahlband die volle Kraft entfalten können. Der Tesla muss dementsprechend auch nicht schalten. 400-500 km Reichweite, das Google Maps Navi rechnet die „Tankstopps“ an den Tesla Superchargern gleich mit in die Fahrzeit ein. Die Akkus bestehen übrigens aus Tausenden von 18650er Akkus, die viele Dampfer aus ihren E-Zigaretten kennen.

Seit etwa 2 Wochen ist der Hochsommer wieder da. An den kühleren Tagen liegen immer noch 23 Grad am Thermometer an. Wir hatten aber auch einen Hitzeschub von mehreren Tagen 30-35 Grad. Im krassen Gegenzug sinken zwischen den kühleren Tagen die Nachttemperaturen auf 15-7 Grad ab, was zum Schlafen natürlich sehr angenehm ist.

Mehr habe ich gerade nicht, nach wie vor bin ich am Glumpliner dran… 🙂

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