Herausnehmbare Trennwand

In den vergangenen Tagen hatte ich Besuch hier, wie auch schon im letzten Artikel zu lesen stand. Die Aufgabe war gewesen, in einen teilintegrierten Wohnmobil eine Trennwand zu bauen. Da das Fahrerhaus aber auch als Wohnraum genutzt wird, sollte die Trennwand für die wärmere Jahreszeit herausnehmbar sein. Zudem waren Löcher in den originalen Möbeln zu vermeiden, wenn es nur irgendwie ging. Hui, das war mal eine Aufgabe…

Nach etwas Messen und dem testweisen Verstellen der Vordersitze und des Tisches, sowie einer Begutachtung der verbauten Möbel, hatten wir einen groben Plan in der Tasche. Eine vierteilige Trennwand sollte entstehen. Oben und unten je ein quer durchgehendes Element, die die beiden senkrecht zu verbindenden Elemente stabilisieren. Auf eine Durchgangstür verzichteten wir, weil der Bauaufwand wesentlich höher geworden wäre und sowieso nur ein winziger Notdurchschlupf Platz gehabt hätte.

Im Baumarkt besorgten wir Holzleisten, Schrauben und 6mm Sperrholz auf Zuschnitt. Wir fingen bei jedem Element mit der wohnraumseitigen Platte an. Die wurde zunächst auf Passung gesägt und bekam dann rundum Leisten aufgeleimt. Anschließend füllten wir diese flache „Wanne“ mit Isolierplatten. Zum Abschluss kam die Deckelplatte mit Leim und Schrauben drauf.

Beim oberen Brett kam uns während des Baus eine Optimierungsidee. Da wir für diesen Teil auch noch keine Zuschnitte hatten, konnten wir da schön umdisponieren. Statt ein senkrechtes Element zu bauen, das sich nachher nur sehr umständlich ein- und ausbauen ließe, machten wir einen Deckel für das Fahrerhaus. Das drängte sich regelrecht auf, brachte aber so gut wie keinen Nachteil mit sich. So bekam man über dem Fahrerhaus noch eine Ablage und das vordere Fenster war auch noch als Lichtspender da.

Lackiert wurden die fertigen Elemente mit einem seidenmatten Acryl-Klarlack, der als Grundierung und Klarlack angepriesen wurde. Fahrerhausseitig kam eine dicke Schicht drauf und fertig. Zum Wohnraum hin ließen wir die erste dünne Schicht über Nacht trocknen. Am nächsten Tag schliffen wir kurz mit 600er Schleifpapier über und strichen die Elemente ein zweites Mal. Tolle Oberfläche!

Nun kamen die Verbindungen der Elemente zueinander an die Reihe. Beidseitig schraubten wir an das untere Element oben Aluleisten dran. An das linke Element kamen rechts zwei Aluleisten. Während des Bohrens der Aluleisten gab es dann einen ziemlich blutigen Zwischenfall. Keine Ahnung wie das passiert ist, aber mir brach der Bohrer ab und ich rammte mir das noch in der Bohrmaschine steckende Stück in den linken Ringfinger. Scheiße, tat das weh! Und ich blutete wie ein abgestochenes Schwein. Schnell ins Auto und Küchenpapier drum. Mir wurde ganz schummerig. Dann Pflaster zuschneiden -zum Glück hatte ich vor ein paar Tagen welche gekauft!- und draufkleben. Ich schleppte mich auf mein Bett hoch und versuchte mich zu entspannen. Zwei Minuten Liegen brachte den gewünschten Erfolg. Langsam ließ auch der Schmerz etwas nach. Ich machte mir etwas zu essen und Pause.

Was tut man, wenn man vom Pferd gefallen ist? Logisch, man steigt wieder auf. Mit einem anderen Bohrer machten wir die Arbeit fertig. Meine Hand hielt ich jetzt etwas weiter von der Maschine weg, langsam würden nämlich sonst Finger und Zeit knapp. Jetzt kam noch der testweise Einbau. Die ersten beiden Elemente gehen super, da hat man ja auch noch reichlich Platz. Das Element hinter dem Beifahrersitz ist der eigentlich Knackpunkt. Der Beifahrersitz wird ganz vor geschoben und die Lehne steil gestellt. Dann muss das rechte Wandelement schräg angesetzt und zwischen die beiden Aluschienen des linken Elements gesteckt werden. Danach wird es runter gedrückt und schiebt sich zwischen die Aluleisten des unteren Elements. Jetzt kann man den Deckel einsetzen, der zwar nur wenig Platz zum Einfädeln hat, aber ohne zu verkanten rein geht.

Befestigt wird das untere Element mit zwei Gummi Türstoppern, die in den Boden geschraubt werden müssen. Das sind die einzigen Löcher, die man machen muss. Seitlich werden die Elemente mit Z-Winkeln aus Alu an den seitlichen originalen Wänden festgeklemmt. Damit es dort keine Kratzer gibt, kommen Filzgleiter an die Winkel. Die Winkel werden einfach an die neu gebauten Elemente geschraubt, dafür haben wir beim Bau breitere Leisten außen eingeleimt. Oben wird die Wand mittig mit dem Deckelelement verschraubt und schon ist das Ganze richtig stabil. Leider waren die Z-Winkel nicht mehr schnell genug aufzutreiben gewesen, weswegen wir die Wand wieder abbauten und im Kofferraum einlagerten.

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