… macht es in Gesellschaft, so viel steht auf alle Fälle fest. Dabei brauche ich nicht mal ständig jemanden neben mir, aber es ist schön wenn ich weiß, dass da noch wer am arbeiten ist. Christian war auf seinem Kurztrip in 3 Tagen 2500km gefahren und kam am Freitag wieder in heimatlichen Gefilden an. Der verrückte Hund war „eben mal“ in meiner Heimat und hat mir eine Kiste mit Kleinkram geholt, den ich hier gerade gut gebrauchen konnte. Lebensnotwendig waren die Teile für mich freilich nicht gewesen, aber weil er sowieso Meer sehen und viel fahren wollte, hatte sich das eben angeboten.
Ich hingegen hatte mich am Freitag nicht mehr zu Hornbach begeben, sondern bin direkt zur Halle zurück gefahren. Das Nivellieren des Düdo auf den regennassen Hölzern klappte nicht und ich gab es nach dem dritten Versuch auf. Ich wollte mir nun endlich mal Auffahrkeile leisten, die sowieso schon länger überfällig waren. Christian und ich tauschen Neuigkeiten aus und wuchteten dann zusammen die sperrige Trennwand in den Knaus. Die war durch die ganzen Leisten natürlich viel steifer als beim Herausnehmen, deswegen mussten wir den Innenrahmen des Fensters an der Sitzgruppe ausbauen. Irgendwie schafften wir es und die Trennwand konnte ihren zukünftigen Dauerplatz besetzen. Jetzt noch ein paar Schrauben und schon war das gute Stück endmontiert. Dann machte ich mich an den Isolierplatten zu schaffen, die die Füllung in der Trennwand darstellen sollten. Seltsam, eigentlich hasse ich diese Arbeit, aber sie machte dieses Mal richtig Spaß. Anschließend schnitzte ich mit der halleneigenen Oberfräse eine Ecke einer Dachlatte weg und passte die Latte in die Öffnung zum Wassertank ein, damit dort ein Deckel ein Auflager finden kann. Zum Abschluss des Tages passte ich die beiden Vierkantrohre etwas an, die statt der bisher verbauten Sitzbank die Bodenplatte mit den Rahmen verbinden werden.
Der Samstag ist mir nur noch unvollständig im Gedächtnis und ich arbeitete mich auch nicht gerade tot. Zunächst schnitt ich den Bodenbelag zurecht. Wegen der erheblichen Verwinkelung im Wagen machte ich zwei Stücke daraus. Die Verbindung der beiden Stücke ist später unter der Sitzbank und man wird sie nicht sehen können. Die Ansätze zwischen den unterschiedlichen Bodenbelägen werden sowieso mit Schienen überbrückt, es änderte sich also nichts außer dem Schwierigkeitsgrad des Zuschnitts. Den PVC Boden schnitt ich in zwei Stufen gleich auf die Endmaße zurecht. Es folgte das Anfertigen des Deckels zum Wassertank. Ein Brettchen, zwei Leisten und ein paar Linien mit dem Bleistift, etwas Holzleim und ein paar Schrauben. Jetzt hatte ich gleich die Gelegenheit, eine Klebeprobe mit dem PVC-Kleber zu machen. Aus einem Reststück schnitt ich leicht fehlerhaft einen Bezug für den Deckel zu. Dann wurde der Deckel per Zahnspachtel mit dem Kleber bestrichen. Nach 15 Minuten Ablüftzeit drückte ich den Deckel auf den PVC, der auf der Werkbank darauf gewartet hatte. Die Kanten legte ich um und tackerte sie fest. Über Nacht stand eine Schraubenkiste zur Beschwerung auf dem Deckel.
Der Sonntag war fast ganz ein Sonntag. Ich füllte die Fuge der am Einstieg eingesetzten Bodenplatte mit Holzleim, versenkte die dort hinein gehörende Schraube und setzte sie mit Leim ein. Danach beschäftigte mich mit Plänen für meine neue Wohnung, den 814. Der aktuelle Plan sieht so aus, dass der Kofferraum flacher gehalten und über ihm das zweite Bett seinen Platz finden wird. Ich wollte kein Doppelbett haben, aber die Vorteile überwogen dann eben doch. Vom Etagenbett bleibt nur noch das obere Bett und das wird hochklappbar. Unter diesem Bett entsteht eine Waschküche und Rumpelkammer. Bisher fliegen meine schmutzigen Klamotten nämlich immer im Wohnraum herum, was mich schon lange enorm stört. Auch die Vorteile einer richtigen Waschmaschine sind nicht zu leugnen und so weichen meine Campingwaschmaschine und die zickige Schleuder zugunsten eines schwereren Haushaltsgerätes. Ich spare aber dennoch Gewicht ein. Die Ladebordwand kann nämlich wegen des flacheren Kofferraums amputiert werden. In die dadurch hinten enstehende Öffnung setze ich oben (zum Bett) eine feste Wand ein und unten (zum Kofferraum) mache ich eine oder zwei Türen. Das Dreirad und das Schweißgerät finden nebeneinander im Kofferraum Platz, für einen Kompressor finde ich auch irgendwo noch ein Eck, notfalls in einem Kasten hinten quer unterhalb des Koffers. Durch die neue Waschküche löste sich auch gleich noch das Problem mit den Wassertanks. Je 250 Liter für Frisch- und Abwasser werden es wohl werden, auch wenn ich problemlos auch die 400 Liter Varianten unter bekäme. Nur die Kosten meines neuen Mobils machen mir inzwischen Sorgen. Ich fürchte fast, dass ich noch eine ganze Weile den Düdo bewohnen werde…
Am Knaus musste der Boden eingeebnet werden. Die versenkte Schraube im neuen Holz verspachtelte ich. Der alte Boden war so weit durch die normale Benutzung geschädigt, dass sich die oberste Holzschicht großflächig ablösen ließ. Weil dies einfacher war als das Verspachteln aller Schadstellen, machten wir das so. Dann noch eine Schleiforgie und ein paar kleinere Spachtelstellen, und schon konnte der neue Bodenbelag Platz nehmen. Ich legte ihn passend in den Wagen, hob eine Seite an und trug den Kleber auf den Holzboden auf. Der Kleber ist echt super, er zieht schnell an und ist idiotensicher zu verarbeiten. Nach der Ablüftzeit klappte ich den Bodenbelag ins Kleberbett und schon war er unverrückbar. Nun noch die andere Seite, fertig. Das zweite PVC Stück unter der Sitzgruppe folgte. Hier war mehr Ablüftzeit einzuhalten, weil PVC auf PVC geklebt wurde. An der Überlappung der beiden neuen PVC Stücke tackterte ich den Boden kurzerhand zur Fixierung fest. Jetzt konnte ich den gesamten Boden mit Kleber bestreichen und ablüften lassen. Nach einer guten Stunde legte ich den Bodenbelag ins Kleberbett, zog die Tackerklammern heraus und klebte die Überlappung fest. Mitten- und zwischendrin kürzte ich die Sitzbank an der Verbindungsstelle zur Trennwand, fürchte aber nun, dass das ein Fehler war. Ich denke ich habe etwas zu viel weg gesägt, das wird sich aber später zeigen und lässt sich sicher vermogeln. Das bepolsterte seitliche Abschlussbrett der Sitzbank bekam eine neue Position zugewiesen und das Sitzflächenbrett bekam einen etwas größeren Ausschnitt verpasst. Ich bin ja mal gespannt…
Der Dienstag brachte uns ein riesiges Stück weiter dem Finale entgegen. Wir bauten zusammen den Wassertank nebst Wanne wieder ein, ebenso die Halterungen für den Auspuff und die Tieferlegung der Handbremsbetätigung. Christian hatte mit Owatrol nicht gespart, auch ich liebe das Zeug. Der Auspuff hatte eine Halterung beinahe eingebüßt und ich verlängerte sein Leben künstlich um ein paar Monate, so ein Schweißgerät ist doch immer wieder eine feine Sache. Jetzt kam der Auspuff an die Owatrolreihe und danach auch wieder an seinen angestammten Platz. Beim Blick von oben auf den Wassertank fiel mir nun auf, dass mein wunderschöner Deckel keine Aussparungen für die Wasserleitungen und Kabel besitzt. Mein Chef hatte sowas ja schon vorher angedeutet, ich hätte das nicht ignorieren sollen. Okay, muss ich nachbessern. Ich setzte das Wassertankheizrohr wieder ein und befestigte die Gasleitung am Wagenboden. Hier und da spritzte ich noch Dichtmasse in Fugen oder Lücken, bevor der Feierabend drohte. Aber ich hatte noch Lust auf Bastelkram, also schraubte ich die Halter für den Fahrradträger wieder ins Heck, mit neuem Dekalin, versteht sich. Der Hauptbügel kam unverändert wieder an die Halter, ich hatte ihn nur wieder etwas gerade gebogen. Der klappbare Träger war unrettbar krumm und wir hatten uns auf einen Einzelfahrradträger in Sonderanfertigung geeinigt. Also sägte ich die beiden Befestigungsenden ab, sägte Aluplatten zurecht und nietete eine der Schienen an die beiden Befestigungsstummel. Die Alubleche dazwischen nehmen Querbeschleunigungskräfte auf, der Träger ist jetzt mega stabil obwohl kein durchgehender Bügel mehr vorhanden ist.
Der Mittwoch war wieder ein Sonntag. Christian hatte andere Verpflichtungen und so war ich allein. Die Beifahrersitzkonsole des Düdo bekam ein Brett und anschließend roten Lack verpasst. Ich bohrte entsprechende Löcher in den Wagenboden und verschraubte nach deren Trocknung die Konsole mit ihm. An den Sitz hatte der Vorgänger Armlehnen gebastelt, die ich jetzt aber wieder entfernte. Danach konnte der Sitz endlich in seine zukünftige Arbeitsumgebung einziehen und ich habe wieder einen Zweisitzer. Am anderen Ende des Wagens isolierte ich das Abschlussbrett des Bettes. Für die Kontaktklebung mit UHU war ideales Wetter, ich strich jeweils ein Stück beidseitig ein und konnte es andrücken, es war sofort fest. Keine Wartezeit und somit keine Langeweile. Die linke Hecktür bekam oben und unten in den Fensterausschnitt Keile aus Isolator rein geklebt, abschließend eine durchgehende Schicht Isolator über die gesamte Tür. Hier und da noch etwas schnitzen, schon war dieses Problem gelöst. Halb jedenfalls, aber es war schon spät genug für Feierabend.
Heute war Christian wieder Material holen und kam etwas später. Ich nutzte das schamlos aus und kümmerte mich um meine rechte Hecktür und deren Isolierung. Bis etwa 14 Uhr war ich damit beschäftigt. Der Innenrahmen des Heckfensters hatte raus gemusst, ansonsten die gleiche Prozedur wie links. Den Zuschnitt der Platte verschob ich auf später, schließlich hatte Christian die Holzplatten für die Trennwand und die Schiebetür am Knaus mitgebracht – und der ist schließlich das Hauptprojekt. Für das Nebenprojekt Düdo ist jetzt übrigens auch endlich das erste Material für die Nasszelle da, Freude. Die Trennwand im Knaus bekam heute ihre Innenschicht. Hauptsächlich oben waren die Platten anzupassen, die fahrerseitige auch im Durchstieg. Unzählige Schrauben und reichlich Holzleim verbinden nun die Leisten, Platten und Isoliermatten zu einem Sandwich. Christian hat die Akkus wieder aus dem Heck ausgebaut und meine Schweinerei von Sikaflex und Klebeband an der Ecke vorne rechts sauber gemacht. Zwischendrin sah ich ihn am Schweller rechts und hier und da. Als offiziell Feierabend war, stutzte ich die Isolierplatte an meiner Hecktür zurecht, fertigte Unterlagen für die Aufhalter an und vollendete die Isolieraktion mit einem Streifen an der linken Hecktür. Der Aufhalter links kollidierte jetzt dummerweise mit dem Wassertank und so musste ich eine Vertiefung für ihn in die Isolierung schnitzen. Trotzdem, ich bin froh dass dieses Thema jetzt vom Tisch ist. Bei Gelegenheit muss ich mal nach den Jalousien der vorderen Dachluke schauen, da ist die Tage etwas kaputt gegangen und die Verdunkelung lummelt jetzt unmotiviert in der Luke herum. Ein Traum, ein richtiger… 😉
Mir fiel heute auf, dass ich meistens nur über meine Arbeiten schreibe und Christian mit seinen Beschäftigungen dabei ganz vergesse. Liegt aber bestimmt daran, dass ich so mit meinen Aufgaben beschäftigt bin, dass ich ihn dabei garnicht richtig wahrnehme…