Die letzten drei Tage waren heiß. Es soll zwar die kommenden Tage wieder abkühlen, aber gleichzeitig auch wieder nasser werden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich mieser finde. Heiß ist nicht meine Welt, ich mag es gemäßigt. Nass hingegen können wir auch nicht so recht brauchen, jedenfalls noch nicht. Wir arbeiten aber dran, dass der Wagen demnächst wieder regenfest ist. Der Vorgeschmack auf den Sommer ließ mich die Entscheidung fällen, jetzt und hier abzubrechen und zurück zu kommen, wenn es wieder kühler geworden ist. Geht leider nicht… 😉
Also weiter im Plan. Alle Fenster und Klappen waren draußen, wurden gereinigt und neu abgedichtet. Die Entlüftung im Bad und das große Dachfenster ebenso. Die Dachluke im Alkoven kommt raus und wird durch ein Mini-Heki plus ersetzt, das mehr Licht rein lässt und auch mehr Lüftung bringt. Gerade über dem Bett ist Letzteres bestimmt sehr angenehm. Die Eingangstür soll eventuell auch noch raus und neu eingedichtet werden. Am Dachfenster war eine Dichtung kaputt und so müssen wir da auch nochmal ran, da ist der endgültige Plan aber noch nicht gemacht.
Die Ecke vorne links hat sich schon stark verbessert. Der Boden und das Tragwerk der Vorderwand sind komplett wieder drin und wir arbeiten derzeit an den Teilen des Gaskastens. An der Wanne sind Schweißarbeiten nötig und ich konnte meinen Chef leider nicht überzeugen, dass es durchaus sinnvoll wäre, den durchgerosteten Boden gleich um 5cm tiefer zu setzen. Ich empfinde den Gaskasten oben einfach als zu eng, aber das ist wohl Ansichtssache. Egal wie, wir sollten in naher Zukunft endlich das letzte Loch in der Außenhaut schließen können, was uns beide positiv stimmt. Auch die fast fertige Vorderwand kommt natürlich gut an. Frisches Holz wirkt einfach besser als faules. Es fehlt noch an Isolierung zwischen den Rahmenhölzern, dann kommt eine Trennwand zum Fahrerhaus an die Reihe.
Heute haben wir nicht lange am Wagen gearbeitet, es war einfach zu heiß. Christian hat das Fertan am Gaskasten angefeuchtet und wir haben die Trennwand nach vorne geplant. Anschließend waren wir im Baumarkt und haben Material für den Bau gekauft. Happy war nicht so richtig begeistert vom Stress im Bauhaus, aber im Auto hätte er nicht bleiben können. Während der Lebensmittelkaufung blieb er im Parkhaus im Wagen, denn zu Marktkauf darf er freilich nicht mit rein. Wir haben ihm Wasser hingestellt und die Fenster ein gutes Stück runter gekurbelt, warm hatte er es trotzdem. Zum Glück ist er ein Wärmeliebhaber, im Gegensatz zu mir legt er sich immer gerne in die pralle Sonne. Aber zurück am Wohnmobil wollte er dann doch rein. Ich denke aber, dass ihn eher die Aussicht auf Futter als die Resthitze draußen ins 38 Grad heiße Mobil gezogen hat… 😉
Bleibt noch unser organisatorisches Problem. Gestern klopfte es laut an meine Tür. Der Platzwart des Campingplatzes. Er teilte mir mit, dass der maximal mögliche Monat Aufenthalt hier nun um sei. Da gegen kann ich nichts sagen. Puh, was machen wir denn jetzt? Also hier weg muss ich wohl, zumindest für eine „Weile“, deren Länge mir nicht genauer erläutert wurde.
Möglichkeit 1: Vor dem Campingplatz parken. Das Abstellen von Anhängern ohne Zugfahrzeug ist nicht gestattet, ebenso gilt eine „althergebrachte Parkordung“, die aber nirgendwo genauer erläutert wird. Würde also passen, auch wenn die sich das so garantiert nicht vorstellen. Andererseits kann ich ja jederzeit argumentieren, dass ich vom Platz runter musste… 😉
Möglichkeit 2: Den Campingplatz verlassen und gleich wieder drauf fahren, einen anderen Gästeplatz belegen und dies als neuen Besuch auslegen. So denken die das garantiert noch viel weniger und auch mit dieser Methode mache ich mich nicht gerade beliebter – was mir persönlich scheißegal wäre. Dank Hausrecht wäre aber auch dieser „neue“ Besuch garantiert nur von enorm kurzer Dauer.
Möglichkeit 3: Ich fahre zur Halle und stelle mich da hin. Das würde enorm viel Geld sparen, rechnet man den Campingplatz mal nach. Der ist nämlich nicht gerade preiswert und bietet mir außer Wasser, Duschen und einer Kloentsorgung nur ein instabiles Internet und einen Stehplatz in der Sonne. Vor der Halle wäre nur ein Nachbar, der sich allenfalls an meiner Ansicht (=seine Aussicht) stören könnte. Duschen kann ich auch ohne feste Dusche und das Klo bekomme ich auch auf legitimem Wege leer. Bleibt das Wasser, für das ich aber auch einen brauchbaren Plan ohne Versorgungsstation parat habe. Instabiles Internet bringe ich an der Halle mit Sicherheit auch noch hin, das sollte keine Kunst sein.
Für die Klärung der Übernachtungssituation haben wir noch knapp eine Woche, diese Frist wurde mir gnädigerweise eingeräumt.