Bastelrunde

Ein kleines Wettrennen zwischen Christian und mir gab mir heute den Antrieb, mal wieder am Düdo was zu basteln. Der Schummler aus der Schweiz hatte sich offensichtlich schon vor einiger Zeit auf diese Gelegenheit vorbereitet, aber dazu komme ich später noch.

Der heutige Tag begann recht entspannt. Ich hatte als Tagesziel, einen kleinen Wochenendeinkauf zu erledigen. Weil ich zu faul war, das Dreirad aus dem Anhänger zu holen, stand recht früh der Plan, den Einkauf mit einem Gassi zu verbinden. Ich hörte es donnern, da wäre ich beinahe drauf reingefallen. Ebenso auf die paar Regentropfen, die mich hindern wollten. Aber ein gezielter Lauschangriff ließ mich wissen, dass das Wetter nicht zu uns hin, sondern von uns weg ziehen würde.

Ich wartete noch etwas ab, wollte nichts überstürzen. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack und meinen Hund und wir wackelten los. Der Edeka-Ableger „Treff 3000“ klingt futuristischer als er ist, aber man bekommt dort alles Nötige – und noch mehr. Ich kaufte mir die Bauteile für zwei Luxussalate nach Art des Düdo, dazu noch einen Schokodrink und eine Packung Butterkekse. Mist, eigentlich wollte ich diesen bösen Kram ja wieder sein lassen, aber die Kekse lachten mich an und der Schokodrink ist mittlerweile schon die Standardbelohnung für’s brav einkaufen gehen.

Wieder am Auto zurück, packte ich die ganzen Sachen ein, das meiste in den Kühlschrank. Auf den letzten Metern hatte es etwas geregnet, aber ich hatte noch Lust auf mehr Strecke. Happy ließ sich ebenfalls dazu überreden, noch eine Runde dran zu hängen. So überquerten wir den Bach zwischen meinem Parkplatz und dem Ortsrand und kamen von dort aus auf große Wiesenflächen. Hier stehen auch Pferde herum, das war gut gegen den Lüdelsen-Entzug. Unser Weg führte uns durch den Wald zurück zu den Sportvereinen und von dort auf unseren Parkplatz. Zuerst dachte ich, dass wir noch eine Runde zum See dranhängen sollten, da aber Happy schon fast mit der Zunge über den Boden schliff, vertagte ich diesen Part. Seltsam, es war heute doch garnicht so warm wie die Tage zuvor…

Ich setzte mich wieder von den Computer und berichtete Christian von meinem Fleiß. Er schien gerade wenig motiviert. Seltsam, kenne ich doch. Ich hätte mich auch zu nichts mehr bewegen können. Wozu auch, ist doch viel bequemer so. Ich machte nur den großen Fehler, Christian motivieren zu wollen. Eh ich mich versah, verstrickte ich mich in einen Wettbewerb, wer heute wohl mehr abgearbeitet bekäme. Mir wurde als Vorschlag unterbreitet, meine Küchenbeleuchtung endlich mal anzuschließen. Irgendwie war mir klar, dass das ein scheiß Deal sein würde. Schließlich musste ich dafür eine Stromversorgung auf die andere Seite des Wagens legen. Aber ich war so blöd, zuzusagen.

Ich fing am Sicherungskasten an und legte von dort eine dicke Leitung unter dem Bett durch auf die rechte Wagenseite. Ziemlich schnell bemerkte ich die plumpen Sabotageversuche meines Schweizer Freundes. Er hatte mir vorbereitend auf sein Attentat Dekalin (eine zähe, nicht aushärtende Dichtmasse) in meine Bohrerschachtel getan. Als ich einen Boher harauszog, hingen noch 5 weitere Bohrer dran. Ich machte ihn gleich online auf das Scheitern seines müden Plans aufmerksam. Er beteuerte zwar seine Unschuld, aber wir waren schließlich im Wettkampf und ich habe da meine eigene Theorie… 😉

Mein Spannungswandler bedarf unbedingt eines Upgrades. Fast jedes elektronische Gerät zickt herum, wenn es an dem modifizierten Sinussignal hängt. Momentan muss das notdürftig so gehen, aber das Risiko, dass ein Gerät dadurch elendiglich krepiert, ist wohl immer da. Die Bohrmaschine lässt sich nur auf Vollgas betreiben, beim Lötkolben steigt gelegentlich mal der Wandler aus und geht kurzzeitig auf Störung. Es macht so keinen Spaß, aber immerhin habe ich 230V an Bord.

Ich ließ mich von nichts stören, kramte brav das jeweils benötige Material aus dem Anhänger und aus dem Kofferraum und versuchte die Zeit zu nutzen. Ist mir, so denke ich, auch ganz gut gelungen. Der Sicherungskasten sitzt, seine Masseverteilung ist funktional und montiert, die Wasserpumpe und der Kühlschrankzünder sind auf den neuen Sicherungskasten geklemmt, die Küchenbeleuchtung hat zwei Schalter in den Hochschrank bekommen und zuguterletzt installierte ich gleich noch eine 12V Steckdose für den Ventilator und kürzte dessen Kabel.

Im Laufe des Gefechtes stieg die Temperatur im Wagen auf knapp 32 Grad, ich lagerte Happy irgendwann nach draußen aus. Er wollte auch erst bei den nächsten Regentropfen wieder rein. Derzeit (knapp 0 Uhr) liegt die Temperatur hir drinnen noch bei 27,3 Grad. Der Ventilator brummt und braucht dafür keine Affenschaukel mehr quer durch den Innenraum, wie geil. Die Küche wird auf der kleinen Stufe grundbeleuchtet und schafft so etwas Raumgefühl.

Ob ich den Wettlauf geonnen habe oder nicht, kann man schlecht sagen. Aber auf jeden Fall habe ich dadurch gewonnen. Seltsam was man alles machen kann, wenn man den Hintern etwas bewegt. Bin mal gespannt wie es weitergeht… 🙂

2 Gedanken zu „Bastelrunde“

    1. Hi Timo!
      Klar doch, mache ich. Hab eben wieder einen gebaut und werde ihn im Laufe des Abends auch noch verdrücken. Rezept folgt… 🙂
      Viele Grüße vom VW Bus Treffen in Epfendorf! 🙂

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