Endlich Schweiz

Was für ein Ritt, bis ich endlich den Campingplatz in der Schweiz erreichte. Aber was lange gährt wird endlich Wut – oder wie ging der Spruch?

Erster Zwischenstopp war Ettlingen, ich wollte meinen See wieder mal sehen. Der erste Blick versprach „ja, Dein Stammparkplatz ist frei“. Beim Landeanflug stellte sich aber heraus, dass „mein Stammparkplatz“ nicht mehr existent ist. Die Firma, vor dessen Grundstück ich die letzten male geparkt hatte, hatte ihre Einfahrt umgebaut und statt Zaun gab es nun einen offenen Parkplatz. Nö, auf Firmengelände parken gibt unerwünschten Weckdienst, den brauche ich nicht! Also wieder geradeaus zwischen die Schilder „Halteverbot“ und „Tierheim“. Perfekt. Es gab noch eine sichtfreie Nachtrunde mit Happy zum See, dann Nachtruhe.

Der nächste Morgen begann dank unerwartetem Weckdienst viel zu früh, ich hatte gerade mal 6,5 Stunden geschlafen. Eigentlich hatte ich heute gut 200km fahren wollen. Erst hatte ich ewig lange das Problem, nicht richtig wach zu werden. Auch ein Gassi mit Happy um den See herum brachte kaum Besserung. Trotzdem fuhr ich dann irgendwann los. Unterwegs noch tanken und Geld holen, dann auf die Bahn. Bei Neuenburg am Rhein wollten meine Augen dann nicht mehr offen bleiben. Scheiß Tag! Ich brach die Fahrt ab und ließ meiner Verabredung einen Ausweichplan zukommen, wie wir keinen Tag verlieren würden. Als ich das Okay bekam, suchte ich mir einen Nachtplatz. Der Weg dorthin führte mich auf eine immer enger werdende Straße, ich wendete lieber als später irgendwo fest zu stecken. Ich war aber an einem Industriegebiet vorbei gefahren, auf das ich nun wieder zurück kam. Kurzes Gassi und fertig für heute.

Gestern dann der Endspurt, sofern man bei den Hügelfahrwerten des Düdo überhaupt von einem Spurt reden kann. Die Grenze hatte super geklappt und ich war wohl auch nicht switzerlanded worden, die beiden Grenzer waren sogar sehr nett gewesen. Man hatte mir 70 Euro in 8 Franken verwandelt und einen Aufkleber und zwei Blätter Papier dazu gegeben. Danach durfte ich wieder ohne Kontrolle meiner Papiere passieren… 😉
Ich steuerte die Halle an, was die hauptsächliche Änderung des Fahrplans gewesen war. Anders wäre ich mit dem Anhänger zum Campingplatz gefahren und wir wären am nächsten Tag zur Halle. So war es nun sogar besser – irgendwie. Christian und ich kruschtelten jeder für sich irgendwas herum. Dann machten wir eine Besichtigung der Unterseite des kleinsten Wohnmobils der Schweiz, der schweizer TÜV steht an. Etwas Dieselverlust am Einfüllstutzen, eine defekte Antriebswellenmanschette rechts, ein Rostloch am Schweller rechts. Gut, bekommen wir hin, fertig für heute.

Ich parkte den Anhänger, das Dreirad kam in Christians Auto und wir fuhren mit beiden Autos zum Campingplatz. Leider schaltete ich mein Navi statt auf „LKW“ in eine Art „Bergziegenmodus“. Jedenfalls lotste es mich über Straßen die es selber nicht kannte bis zu Straßen, die eigentlich garkeine sind. Als Feld- und Waldwege würden die gerade so durchgehen. Nur minimal breiter als der Düdo, bei jedem entgegenkommenden PKW kamen wir zum Stillstand, oft setzten die PKW für mich zurück. Ich nahm es mit Humor, wollte mir die gute Laune nicht wieder verderben lassen. Jedenfalls erreichte ich irgendwann mit leichter Verzögerung den Campingplatz. Auf dem GPS Track konnte ich dann feststellen, was eine verpasste Ausfahrt in Kombination mit dem Navi unbekannten Straßen ausmacht. Ich habe tolle Motorradstrecken kennengelernt, leider mit dem falschen Fahrzeug… 😀
Kurze Hunderunde, dann kurz mit „el Cheffe“ labern gehen, dann Tagesende.

Heute Morgen nach dem Weckerklingeln ein Eier-Speck-Frühstück, die langersehnte Dusche und eine Hunderunde durch den Wald. Anschließend zum Chef (ja, Chef!) und gemeinsamer Aufbruch zum Einkaufen. Autoteilefritze, Baumarkt, Supermarkt, Paketweitervermittler, danach wieder in die Schweiz (am Stempeltempel noch Papiere stempeln lassen) und dort Abgasuntersuchung machen lassen. Dann zur Halle und ein paar Kleinigkeiten an Christians Fahreisen basteln. Seltsam, dieses Mal haben wir sogar zwei weiße Baustellen… 😉 Wieder zurück am Campingplatz war mein Dienst erledigt und el Cheffe hatte noch einen Termin. Ich kramte ein paar Teile für das Dreirad zusammen und bastelte dort noch etwas. Dann baute ich mir mit den neu angeschafften Zutaten noch einen großen Salat zusammen und hakte den Tag ab. Noch etwas im Internet nach Infos zu Kettenübersetzungen suchen, etwas (nur etwas, nicht lange… 😉 ) chatten und dann noch bloggen, so lange das Internet noch da ist. Ja, Internet ist hier streng limitiert und wird individuell zugeteilt, keiner weiß wann er wie lange und wie viel davon bekommt… 😉

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