Öko ist böse!

Ich habe als letzte Amtshandlung in Heidelberg noch die seit einem ganzen Tag schon leere Gasflasche getauscht, mich von den trauernden Kindern entfernt und meinen kackbedürftigen Hund an der ehemaligen Bahntrasse betütet. Aber dann war erst mal Schluss mit Baden-Württemberg und ich fuhr nach Gerolsheim in Rheinland-Pfalz, wo ich viele Jahre meines Lebens vergeutet hatte…

Das Wiedersehen war aber bei Weitem nicht so schlimm, wie ich es mir in meinen alkoholisiertesten Nächten ausgemalt hatte. Eigentlich war es sogar ganz okay. Klar ging mir die ganze verplemperte Zeit durch den Kopf, der doofe Nachbararsch, dem sein Wohlbefinden wichtiger war als jegliche Gesetze, meine Eltern, die es gut gemeint aber schlecht gemacht hatten. Aber wen interessiert die Scheiße!? Ja, mir gingen ganz üble Gedanken durch den Kopf, als ich heute mit Happy ein Gassi über die Weinberge tätigte. Auch wer Scheißladen von Zoller war mir wieder sauer aufgestoßen, als ich in Frankenthal beim GTÜ-Fritzen vorbei gefahren war. Was war ist Vergangenheit und nur was ist, ist Gegenwart. Was noch kommen mag ist die Zukunft – und die wird geil werden!

Die ehemalige Werkstatt in Gerolsheim brachte nichts Neues. Im Gegenteil, relativ viel alter Kram wartete hier auf seine Abholung. Bei den Motorradteilen (für einen Suzuki GSX 1100 E Umbau) gehen mir Gefühle zwischen „der alte Kram“ und „die wilden 1980er Jahre“ durch den Kopf. Verkaufen oder behalten? Verkaufen kann ich das Zeug immer noch. Egal, erst mal mitnehmen! Auch die Elektronik meiner Tomatenzucht wird mitkommen (- oder war es eine andere Zucht? 😉 ) und im Auktionshaus enden. Ein paar andere Dinge ebenfalls, man kann die Zeit eben nicht zurück drehen. Will ich auch garnicht. Alles soll so bleiben wie es ist, alles ist buper und Sumsen ist fön – auch Schicken. 😉 Auf dem Speicher der Werkstatt warten bestimmt noch viele Goldstücke auf mich, das werde ich morgen ja sehen. Immerhin weiß ich es vorher, hat ja auch seine guten Seiten.

Seit Heidelberg mähre ich mit Ameisen im Wagen herum, aber ich erlege sie nach und nach. Morgen wird einiger Kram in meine Grotte von Anhänger wandern und dann seinen weeeeiiiten Weg nach Maxdorf antreten, immerhin 2 Dölrfer, wenn man die neue Umgehung von Lambsheim ignoriert. Dort wird alles temporär eingelagert und muss dann nach meinem Schweiz-Aufenthalt mit in den Norden wandern, also in etwa 2-3 Monaten. Zur Vorbereitung auf den Schweiztrip habe ich mir gestern legale Drogen (Thunder Kautabak), Nähmaschinennadeln, Bauchtasche, Hundefutterkrams in rauhen Mengen und etwas Bastelkram für’s Dreirad bestellt. Schließlich will ich in der Schweiz nicht nur Nase bohren und Urlaub machen, sondern auch etwas Sinnvolles erledigen. Ich hoffe dass wir oft genug Holz in Hornbach oder konsortigen Baumärkten holen können. Sonst mache ich die Küchen-, Nasszellen- und Schrankfertigstellung, sobald ich mich wieder in Gefilden befinde, in denen ich vielleicht auch nicht beliebt, aber wenigstens geduldet bin. 😉

Hui, weit vorgegriffen. Morgen grille ich mit meinem ehemaligen Ossi-Nachbarn. Heute war ich mit ihm und seiner Olde English Bulldog Hündin Helga Gassi. Sie und Happy haben gespielt wie die Wilden. War echt toll, die beiden auch mal wieder zu sehen und zu erleben. Zum Glück hat er seine Freundin in Bremen, also relativ nahe meines zukünftigen Aufenthaltsgebietes. Gerolsheim war wie die DDR: Es war nicht alles schlecht! War es ja auch nicht, jedenfalls habe ich viel von meinem sehr ossischen Über-mir-Nachbarn gelernt und höre ihm nach wie vor sehr gerne bei seinen Ausführungen zu. Morgen wird gegrillt und anschließend werde ich nach Maxdorf umziehen. Jajaja, ich kann dann eben nichts Alkoholisches trinken und wir müssen früh starten sowie früh aufhören. – Na und? Die Gesamtmenge macht den Leberschaden! Außerdem kann ich ja mein Werk vollenden, sobald ich in Maxdorf gelandet bin und eingeparkt habe. 😉

Heute war auf jeden Fall ein schöner Tag, ich musste nicht IN der Wohnung sein, sondern durfte fluchtbereit davor parken. Erst war ich mit Happy frühstücksgassinieren, später mit Helga und Gefolge nochmal auf den Weinbergen. Anschließend gab es nach ein paar Motivatiponsproblemen eine Einkauftsfahrt mit Dreirad und Hundeanhänger und einen bunt gemichten Salat. Auf der Fahrt ging mir so durch den Kopf, dass ich als Radfahrer von den Hubraumboliden allenfalls als Verkehrshindernis wahrgenommen würde. Echt witzig, eigentlich nicht. Die verpesten die Luft, aber ich bin der Böse, weil ich den sporadisch auftretenden Verkehr ab und zu mal ins Stocken bringe. Die Blechfahrer ließen mich das auch deutlichst spüren, indem sie Sicherheitsabstand und Überholtempo nicht gerade anpassten, sowie Gegenverkehr komplett ignorierten. Ich kam mir vor wie der Böse, aber dieses Gefühl kenne ich ja zum Glück schon…

Ich muss aus gegebenem Anlass etwas abrupt aufhören, aber Bilder gibt es noch ein paar…

4 Gedanken zu „Öko ist böse!“

  1. Für dein Ameisen Problem, gib es eine super gute und sehr billige Lösung!Die da wäre: nein nicht den Düdo abfackeln, sondern Backpulver, du musst nur schauen wo die Ameisen strassen sind und da das Backpulver großzügig verstreuen dann ist in 1-2 tagen ruhe mit den Viechern.

    1. Hmmm, die Straßen waren zum Glück noch Pfade, aber nur an Senkrechten oder über-Kopf. Mit Streuen wäre da echt schwierig geworden. Reingekommen waren die Biester durch die vordere Dachluke, die in HD die ganze Zeit offen gestanden hatte. Dummerweise parkte ich ja unter einem Kirschbaum, dessen herunterhängende Äste den Düdo berührten…
      Hab die kleinen Plagegeister aber weitestgehend im Griff, nur noch einzelne verirrte Wanderer sind im Düdo unterwegs…

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