Rottdorf und die toten Tiere

Heute musste ich früh aufstehen. Sehr früh. Nach weniger als 5 Stunden Schlaf war meine Nacht gegen 7 Uhr vorbei. Ich war ja eingeladen worden, bei der Verarbeitung des vor 2 Tagen umgebrachten Schafes dabei zu sein. Mir war angedroht worden, dass es außer reichlich zu Essen auch genug Trinkbares geben würde. Sowas lasse ich mir doch nicht entgehen, so hupte mein Wecker mich wach und fuhr dann den Metzger abholen. Also schnell den Hund gefüttert, Klamotten angezogen und den Düdo fahrfertig geräumt. So gegen 8 wurde mir dann langsam klar, dass ich die Verabredung für den heutigen Tag wohl doch nicht so ganz richtig verstanden hatte. Ein kurzer Anruf und ich hatte eine Adresse.

Der Weg führte mich durch Klo-entleerungs-Bad-Berka und Aldi-Nord-Blankenhain nach Schlachtfest-Rottdorf. Ein Parkplatz nahezu vorm Haus war recht schnell gefunden. Eine scheinbar undichte Dachluke an meine Auto nahm ich aufgrund der kleinen Pfütze drunter nachdenklich zur Kenntnis und tippelte dann mit Happy zur angegebenen Adresse. Im Hof spielten schon die beiden Welpen, bzw. sie zankten sich um einen Knochen. Als hätte nicht jeder einen haben können – und danach noch einen und noch einen und noch einen… 😉

Happy bekam bei unserem Kommen auch gleich etwas zum Abnagen. Somit ließ ich ihn nicht mehr aus den Augen. Er kennt Knochen nicht und ich hatte Angst, dass er vor lauter Gier irgendwann ein riesiges Stück runterschluckt, wie er es mit so vielem Knabberkram ebenfalls macht. Ich hatte erst nach einer ganzen Weile Ruhe, nämlich als ich ihn ins Auto gebracht hatte.

Jetzt ließ auch ich mich auf die Schlachtküche ein und begrüßte erst mal alle Anwesenden, von denen ich die meisten schon kannte. Schwupp, hatte ich das erste Bier in der Hand. Oh, cool, 2. Frühstück! So ein beschlafbares Auto hat echt wahnsinnige Vorteile, denn ich hatte vorsorglich schon eingeplant, dort wohl das eine oder andere alkoholische Getränk zu verzehren. Na also, passte doch alles.

Ich weiß nicht so recht, ob ich wirklich sehr viel über Wurstherstellung gelernt habe, aber auf jeden Fall war es sehr interessant gewesen, der „Veranstaltung“ beizuwohnen. Ich blieb bis ganz zum Schluss und half bei der Reinigung aller Werkzeuge und der Schlachtküche. Was für eine Schmiererei! Aber egal, es gab auch noch reichlich Bier als Kraftspender. Am Ende saßen wir zu dritt beim Bierchen in der mittlerweile eisekalten Küche, ehe ich mich für die Nacht in meinen Bus begab.

(Der originale Text ist leider verschwunden gewesen, so habe ich aus dem Gedächtnis improvisiert…)