Heute Morgen so gegen 6 Uhr war es dann wieder so weit, die Gasflasche war leer. Also erst mal raus aus dem Bett, die Gasheizung ausgeschaltet und die Dieselheizung angeschmissen. Und gleich wieder ab ins Bett. Dort ging mir dann so durch den Kopf, dass ja nun beide Flachen leer sind und ich heute unvermeidlich nach Weimar fahren muss.
So tat ich es dann auch heute Nachmittag. In Bad Berka wollte ich Geld holen, aber die Baustelle, die dem Reisemobilstellplatz den Strom geraubt hatte, war mittlerweile noch viel weiter ausgedehnt und ich fuhr kreuz und quer durch die engen Gassen. Ziemlich bald hatte ich die Schnauze voll und suchte mir im Internet eine passende Bank in Weimar. Dass dort das Parken noch komplizierter sein würde, liegt in der Natur der Dinge. Aber ich fand nach einer Ehrenrunde und anschließend einmal falsch Abbiegen sehr schnell einen Parkplatz quer zur Fahrbahn. Er war auch fast lang genug und der Parkscheinautomat blinkte mir rot entgegen und schrieb „Bitte Parkscheibe benutzen“. Schön, kostenlos parke ich immer am liebsten.
Der Bankbesuch hätte mich dafür beinahe 5 Euro gekostet, ich hatte nicht das ganze Geld entnommen, sondern ein Schein verweilte noch im Automaten. Netterweise rief mir die Automatennachbenutzerin hinterher, danke nochmals! Auf der Straße, auf der bei meinem Kommen kein einziges Auto gefahren war, gab es nun keine einzige Lücke mehr. Super, wie sollte ich denn da jemals wieder rauskommen…? Frechheit siegt, so dachte sich zumindest der/die BMW-Fahrer/in, der/die trotz meiner eingeschalteten Rückfahrscheinwerfer und der roten Ampel noch bis direkt hinter mich fahren musste. Na gut, ist ja keine Pflicht nett zueinander zu sein. Frechheit siegt, dachte ich mir dann auch. Also gab ich etwas Gas und ließ den Düdo langsam rückwärts losrollen. Der BMW gab ein Hupen von sich, das mich aber eher weniger beeindruckte. Ich ließ mich wieder vor rollen, wieder Gas, ein paar Zentimeter mehr zurück. Huuuuuuup, huuuup, huuuuuuuuup. Ein lustiges Schauspiel, das ich zum Einlenken in die andere Richtung genutzt hatte. Aber es wirkte, denn als die Ampel grün wurde, ließ mich der PKW hinter dem BMW ausparken. Frechheit siegt. Ich bedankte mich noch kurz per Warnblinker und konnte meinen Gasbefüller nun endlich ansteuern.
Dieser war heute gut gelaunt und sehr gesprächig. Er wollte gleich wissen, für was mein Düdo genutzt wird. Wohnmobil. Und schon bekam ich das ganze autoschrauberische Leben des Mannes erzählt. Ein sehr nettes Gespräch. Er ließ sich auch nicht vom nächsten Kunden irritieren, der seine zwei 5-Kilo-Flaschen gefüllt haben wollte. Erst musste er seine Geschichte fertig erzählen.
Draußen verstaute ich gleich die beiden Flaschen im Gasflaschenkasten, schloss die eine an und fuhr wieder gen Heimat. Noch ein Tankstop zwischenrein, anschließend ein Brot zu kaufen vergaß ich. Na gut, dann an meinem Stellplatz vorbei und noch schnell ein Brot gekauft. So geht das Diesel den sprichwörtlichen Bach runter…
Jetzt summt die Heizung vor sich hin, es wird warm. Schön.