Unter Dach und Fach

Wie schnell ist nichts getan. Aber habe ich wirklich nichts getan, nur weil gefühlt kaum etwas voran ging? Ich war in der letzten Zeit viel damit beschäftigt, einen Wohnwagen zu suchen, den ich entweder mit dem 814 ziehen oder alternativ auf der Pritsche festgezurrt spazieren fahren kann. Gleichzeitig suchte ich nach einem neuen Unterstand, dieses Mal für den Düdo, denn der wird nicht augenblicklich nach meinem Umzug in den Wohnwagen verkauft sein. Gelegentlich schaute ich die Anzeigen auch nach Hallenbauplatten durch, vielleicht will ja jemand um die Ecke welche günstig loswerden. Und dann sind da noch sporadisch Pakete von Verkäufen zu verschicken. Doch plötzlich kam wieder alles anders…

Mir fiel wieder mal auf, dass ich die Pfalz -und insbesondere die Gegend um Gerolsheim- wieder viel mehr genießen kann, als noch vor ein paar Jahren. Ich kümmere mich aber auch kaum um die Menschen im weiteren Umfeld. Ein paar ehemalige Nachbarn grüßen mich nicht mehr, obwohl wir früher keine Probleme hatten. Die Gerüchteküche um mich brodelt, das bekam ich durch verschiedene Ereignisse mit. Doch was soll mich das jucken, was habe ich mit denen noch zu tun…? – Nix! 🙂

Die Wohnwagensuche brachte nur Schrott oder seltsame Verkäufer – oder beides gleichzeitig, wie den Winzer, der zwar keine Ahnung zu haben vorgibt, aber nur Fahrzeuge anbietet, einen Wohnwagen, einen Opel Corsa und einen zum Motorradrenntransporterwohnmobil umgebauten Omnibus. Eine Anzeige versprach eine große Garage in etwa 70km Entfernung, groß genug für den 814 und somit auch locker für den Düdo. Ich rief gleich dort an und sagte nach ein paar weiteren Infos zu. Ein paar Tage später dann Besichtigungstermin. Da ich etwas zu früh war, ging ich noch etwas mit Happy spazieren. Geil, wie Urlaub in Tirol, nur ohne die echten Berge. Es war gerade noch so Wetter für kurze Hosen und T-Shirt, jedenfalls bis es zu regnen anfing. Schnell unterstellen, ist sicher nur ein kurzer Schauer. Frisch geduscht gingen wir weiter.

Die Garage war etwa so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, schmal, lang und hoch. Strom kommt noch, wird über Zwischenstromzähler abgerechnet. Der Vermieter zeigte mir noch eine kleine Halle mit ca. 12 x 10m, auch zu haben. Natürlich für viel mehr Geld als die Garage, eigentlich total uninteressant – außer für den Kofferbau. Und die Renovierung des Düdo. Und … für so vieles. Ich unterhielt mich eine Weile mit dem Vermieter. Am Ende einigten wir uns auf die Garage, wie geplant.
Doch die Halle beschäftigte mich. Ich konnte es nicht lassen, die Vor- und Nachteile durchzugehen. Größter Nachteil wären die Finanzen, wie immer. Die Vorteile hingegen waren gewaltig. Zuletzt geht es ja auch nur um Miete und nicht um einen Kauf oder so. Eine Nacht darüber geschlafen, einen Tag lang weiter gegrübelt. Abends schrieb ich dann dem Vermieter, dass ich doch lieber die Halle nehme. Ups, jetzt muss aber was gehen

Direkt nach der Garagenbesichtigung machte ich noch eine Spazierfahrt nach Kusel. Ich bin nunmal Nostalgiker und wollte sehen, was aus der Kaserne geworden ist, in der ich 1998 die meiste Zeit meines Grundwehrdienstes abgesessen habe. Heftig, der ganze technische Bereich steht leer, Tausende Quadratmeter Hallen mit Gruben ungenutzt. „Mein“ Bremsenprüfstand weckte Erinnerungen, aber auch der eine oder andere Unterstand. Zum Glück war es damals meistens bei den Gedanken geblieben, auch wenn die alle super durchdacht waren… Beim Spaziergang um das Gelände kam ich auch an die Ecke mit dem „berühmt-berüchtigten Funkloch“, wo die Verbindung der Wache mit der Streife nicht möglich war – ein Extralacher dafür. Ich weiß nicht, wie oft ich dort Streife laufen musste. Aber auch von der Einteilung zum Wachdienst ließ ich mich nicht ärgern. Schutz durfte dadurch jedenfalls keiner erwarten.

Die Wohnblocks werden inzwischen als Asylantenunterküfte genutzt, laut einem Anwohner sind die Bewohner immer freundlich und fragen allenfalls mal nach, wann der nächste Bus kommt. Wie soll ich sagen, dank der Geldverbrennungsmaschinerie Bundeswehr ist die jetzige Nutzung garantiert wesentlich billiger. Und die Gebäude werden von Menschen bewohnt, die froh sind, dort wohnen zu dürfen – das war weit nicht immer so. Ich find’s gut.

Da nun der Plan wieder mal geändert ist, hatte ich eine Beschäftigungsidee. Ich prokelte meine gefühlt 1000 Aufkleber vom Düdo runter. Was war ich froh, dass es sich meistens um filigrane und verwinkelte Teilchen handelte, die immer wieder abrissen. Andernfalls wäre ich ja viel zu schnell fertig gewesen, das wäre übel. 😉

Heute hatte ich Besuch auf der Wiese, auf der der 814 auf neue Hinterreifen wartet. Ich verrate aber nicht, von wem. Er hat selber auch einen Düdo und wohnt nicht wirklich weit weg. 🙂

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