Was für den einen ein Lebenstraum, ist für den anderen lediglich ein Abschreibungsobjekt. Ich bin gestern und heute am alten Umspannwerk Frose, das zwischen Frose und Hoym liegt, vorbei gefahren. Ich wollte auch garnicht anhalten und genauer hinschauen, denn es sieht schon auf den ersten Blick traurig aus. Ein großes Loch im Dach des Wohngebäudes, das vordere Tor des Krantums steht offen und es wurde seit der Versteigerung 2010 wohl nicht mehr daran gemacht, als ein paar Schienen und den Drehkranz für den Transport der Außentrafos zu entfernen. Ich könnte echt heulen.
Gebaut wurde es wohl um 1935. Nachdem neben dem rund 30.000qm großen Gelände ein neues Umspannwerk gebaut worden und ans Netz gegangen war, wofür die direkten Zuleitungen zu den umliegenden Strommasten unterirdisch neu verlegt worden waren, wurde das alte Umspannwerk mehrfach umgenutzt. Eine Spielothek war noch erkennbar, aber die meisten Abfälle stammten von der Nutzung als Discothek. Der große Funkmast vor dem Umspannwerk gehört nicht zum Werk, sondern dient wohl der Telekom als Sendemast.
Für uns ging mit der Versteigerung zum Spottpreis ein toller Traum jäh zu Ende, aber was will man machen, wenn man nicht flüssig ist und einem auch niemand Geld leihen will. Manchmal wird man gequält und manchmal quält man sich selber. Heute ist für mich einer der letzteren Tage. Ich könnte aber nicht mit Sicherheit sagen, ob ich heute meine Freiheit gegen das alte Umspannwerk Frose eintauschen wollen würde. Wahrscheinlich nicht mehr, ich habe schließlich den ganzen Bastelkram aufgegeben und nur für den 814 ist das Umspannwerk etwas zu groß… 😉
Die Bilder wurden alle 2010 von mir aufgenommen…
Nachtrag 25.12.2016:
Ich fand gerade noch Bilder vom April 2011:
Außerdem war ich heute beim Umspannwerk. Die Eingangstür stand offen und kein Schild verbot das Betreten des Grundstücks, also bin ich mal kurz auf eine kleine Fotorunde gegangen. Echt erbärmlich, es wurde zwar viel Müll beseitigt, aber dafür diverse Kühlschränke etc. deponiert. Viel Stahl wurde herausgerissen, sogar ein Stück einer Deckenstütze in der großen Halle. Es fehlen unzählige Türen und Tore, der hintere Bereich ist durch das Rausreißen der Schienen völlig verwüstet. Echt ein trauriger Anblick. 🙁