Das Schwimmbad

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So bröckelt in meinem Dasein auch wieder mal alles auseinander. Akkus, Ladegeräte, Sicherungsverteiler, da war ja schon länger der Wurm drin. Danach waren es an möglichen Rumtreiberbasen nach Gerolsheim Meldorf und Süsel, die jetzt aber auch zu den Verflossenen zählen. Jetzt kann man natürlich sagen „ich bin Rumtreiber und brauche nichts“, aber im wahren Leben ist es dann doch anders. Ein paar Werkzeuge und Maschinen zu schwer und zu groß zum Mitnehmen, ein altes Motorrad, das erhalten werden soll, Ersatzteile für das Wohnfahrzeug,…

Wer ohne das alles auskommt, prima! Jetzt hatte ich allerdings ja nie vor gehabt, im Wagen wohnen zu wollen. Wir erinnern uns, ich hatte den Düdo nur für ein paar Wochen Urlaub im Jahr gekauft und ausgebaut, nicht um die Wohnung aufzugeben. Doch es kam nunmal anders und war ja auch gut so. Nach einem knappen Jahr im Wagen wurde mir dann meine Werkstatt gekündigt. Einen Teil ausgelagert, wodurch wieder ein großer Teil davon verloren war. Den weit größeren Teil verramscht, bis die Werkstatt endlich einigermaßen leer war. Das war schon toll, echt frei ohne den ganzen Ballast. Dafür hatte ich keinen eigenen immobilen Platz mehr. In Meldorf tat sich wieder etwas neuer Platz auf, wo ich zumindest so Sachen wie mein Dreirad einlagerte. Am Ende war das ein kleines Zimmer etwa halb voll. So entschloss ich, den alten Koffer meines LKW als Schuppen zu nutzen und mietete mir ein Stück Gewerbefläche in Süsel an, wo ich mir dann meine Basis einrichten wollte. Das Ende vom Lied war, dass der Koffer vom Käufer des Grundstücks entsorgt wurde – immerhin noch leer. Jetzt wurde auch noch das Zimmer in Meldorf geräumt, in dem ich meinen Kram liegen hatte. Klar, das gehörte ja noch zu dem ganzen aktuellen Schlamassel dazu. Mal sehen, was von dem ganzen Kram jetzt noch brauchbar ist. Es wurde nämlich alles umgelagert auf einen dreckigen Spitzboden…

Besitz ist Belastung, ohne Wenn und Aber. Trotzdem will ich nicht alles ganz aufgeben, wollte ich schließlich nie. Ich bin um Vieles froh, das mit der Räumung einen Nachbesitzer fand, auch wenn es hin und wieder schmerzlich war, meine Spielsachen zu jedem Preis weggeben zu müssen. Aber es muss jetzt eine Entscheidung her: Noch mehr verkleinern oder doch wieder vergrößern?

Durch die Verkettung verschiedenster Umstände besichtigte ich neulich ein Grundstück in Thüringen, das zu verpachten ist. Derzeit ist noch nicht klar, ob dieses Grundstück meine neue Basis wird, aber immerhin stehen die Chancen gut. Es handelt sich um gute 30000qm Wald und Wiesenflächen, sowie einen locker 250qm großen Teich, ehemals DDR Freibad. An Gebäuden finden sich ein/e ehemalige/r Kiosk/Gaststätte, die ehemaligen Umkleiden/Toiletten/Duschen, die inzwischen zum Stall umfunktioniert wurden, sowie daneben ein großer Carport mit befestigtem Boden davor. Ein paar Meter weiter im Wald ist noch eine kleine Scheune, uralt, aber mit super Substanz.
Wasser und Strom liegen an Haus und Stall an, zudem gibt es kostenlos Quellwasser, das vor einigen Jahren noch als Brauwasser für die benachbarte alte Brauerei diente.

Mal sehen was draus wird. Wenn es klappt, steht in Kürze ein riesiges Umzugsprojekt an. Nach Meldorf müsste ich sowieso, aber auch aus München/Tannroda müsste der LKW und das Werkzeug abgefahren werden. In der Pfalz liegt auch noch etwas Kram bei Peter im Keller. Die Post ist nicht weit weg vom Schwimmbad, also könnte ich nochmal eine schöne Versteigerungsaktion machen. Vergrößern und gleichzeitig verkleinern, klingt doch gut, oder? 😉

9 Gedanken zu „Das Schwimmbad“

  1. Na dann mache hin, wirste halt Rumtreiber Bauer, in das alte Schwimmbecken setzte dir Fische, in die Ställe ein zwei Schweinchen ein paar Hühner und Karnickel und gut isses! Brennmaterial zum Heizen usw. haste auch genug, musste halt mal Holzfäller spielen!

    1. Moin Bernd! Äh, ich will nicht aus dem Wagen ausziehen, nur den Wagen eben irgendwo hinstellen, wo nicht alles „verloren geht“. Also ja eigentlich beide Wagen, so lange eben beide da sind, aber nur einer bewohnbar ist… 😉 Und danach eben nur ein Basislager haben, wo ich meinen Krempel lagern bzw. auch mal einfach Urlaub vom Urlaub machen kann…

    2. Na ja Petsi dann wirst du eben Mobiler Rumtreiber Bauer! Insoweit, Power to the Bauer!! Versuche mir gerade dich beim Ackerbau und Viehzucht vorzustellen,was mir schmerzen bereitet wegen meiner Lach Krämpfe, würde Dich ja echt gerne mal mit Gummistiefel und Mistgabel rum latschen sehen !!! 😉

  2. Hallo Petsi!

    Ui! Also so nach den Bildern sieht die Bausubstanz wie ungefähr seit 20 Jahren verlassen aus. Hauptsache, du fängst dir da keine Bauruinen mit 25 neuen Baustellen ein! Musst du halt vor Ort beurteilen, ich seh ja nur die Bilder. 😉

    Aber aus dem Wald könntest du vielleicht Geld durch Brennholzverkauf machen, sofern du den abholzen darfst. Überdachte Lagerfläche zum Trocknen scheinst du da ja zu haben.

    Passt dein 814 mit dem Kofferaufbau denn unter den Carport? Das sieht auf den Bildern so niedrig aus.

    BULLIZEIliche Grüße

    Marcus

    http://www.bullifreundeostfriesland.de/Bullizei/index.html

    1. Moin Marcus! Der größte Teil der Bausubstanz ist Baumsubstanz. 😉 Die Dächer sind dicht und auch die Wände und Böden zeigen keinerlei übermäßige Feuchtigkeit. Stall und Scheune sind quasi sofort nutzbar, am „Haus“ ist sicher am meisten zu tun, wenn man es wohnmäßig nutzen will, sowieso. (Ansonsten kann mir die Bausubstanz ja eigentlich sowas von egal sein, dafür pachtet man so etwas ja und kauft es nicht… 😉 )

      Ich mag das Gelände, das hübsche 850 Seelen-Dorf, die Gegend und vor Allem den vielen Platz. Stromanschluss auf die Wiese und dort etwas eingeebnet, schon bin ich eingerichtet. Seecontainer oder alten Anhänger auf das Gelände (meinen Koffer gibt es ja nicht mehr…), habe ich ein Lager. Der Schrauberplatz muss erst gebaut werden, wird allerdings auch nur ein nettes Provisorium. Klar, viel mehr Arbeit ist es, aber dafür muss ich niemanden mehr am Arsch lecken – das ist es schon wert.

      Etwas anderes ist das mit meiner voraussichtlichen Mitpächterin, die hat mit ihrem Umbau und Einzug so viel zu tun, dass ich bestimmt etwas Arbeit von ihr ab bekomme. Das wären dann wohl die 25 neuen Baustellen. 😉
      Über Winter kann ich eh keinen Koffer kleben, dieser Winter gehört also wohl doch nochmal dem Düdo. Ehrlich gesagt habe ich unter dieses Jahr jetzt schon einen Schlussstrich gezogen und würde es am liebsten ganz aus dem Gedächtnis streichen. Viel Kraft und Zeit hier verplempert, dafür immerhin mit dem Fahrgestell gut voran gekommen. Ich hätte mich nur vor gut 2 Monaten schon ausklinken sollen. Eben sofort, als das Fahrgestell wieder fahrbar und die Halle belegt war. Stattdessen sitze ich hier doof herum und warte auf den Tod… 😉

      1. Hallo Petsi!

        Sorry, hab grad erst gesehen, dass du hier geantwortet hattest.

        Wenns dir dort gefällt, du deine Ruhe hast und bei keinem mehr betteln musst, der Pachtpreis stimmt und du (auch langfristig!) mit deiner Mitpächterin auszukommen glaubst, dann drück ich dir die Daumen und wünsche dir viel Glück und Erfolg mit dem Grundstück!

        Denk aber dran, dass „ein bißchen Wiese glattziehen“ für eine längerfristige Fahrzeugabstellung nicht optimal ist. Um dauernde aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit (= Rost von unten am Fahrzeug!) zu vermeiden, sollte man da Pflastern / Betonieren / Teeren / etc…

        BULLIZEIliche Grüße

        Marcus

        http://www.bullifreundeostfriesland.de/Bullizei/index.html

        1. Moin Marcus! So wie das im Moment aussieht, hat sich das Schwimmbad erledigt. Mir kam so der Gedanke, dass ich einfach noch zu viel Besitz habe. Und nichts davon ist es wert, unter Kostenentstehung eingelagert zu werden. Was der 814 nicht tragen kann, ist zu viel und wird abgeschafft. (Wie immer: Momentaner Stand der Dinge! 😉 )

  3. Moin Moin
    Genau so sehe ich da auch Petsi
    und wenn es sein soll zum Einlagern das was viel kleineres

    Gruß vom Holger

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