Jetzt bin ich ja nicht gerade einer der fleißigsten Geocacher, sondern sehe das eher als Gelegenheit, mir ab und zu mal einen Grund zu verschaffen, nicht nur für ein Gassi, einen Einkauf oder einen Besuch irgendwo den Wagen zu verlassen. Und wenn ich mit dem GPS unterwegs bin, heißt das auch noch lange nicht, dass ich erfolgreich mit dem GPS unterwegs bin… 😉
So habe ich zwar immer wieder zurück zum Wagen gefunden, aber mehr muss dabei nicht heraus gekommen sein. Ich hatte mich bisher auch eher an einfache Caches gehalten, bei denen man die Koordinaten bekommt und sie einfach nur suchen -und finden- muss. Wie gesagt war das mal mehr und mal weniger erfolgreich, hat mich aber immer an die frische Luft gebracht.
Jetzt stehe ich schon eine Weile hier auf dem Platz und fand die Beschreibung für einen neuen Geocache, der praktisch direkt neben meinem Wagen liegt. Ein Multicache, also ein Cache, bei dem man die Koordinaten nicht genannt bekommt, sondern meistens mehrere Stationen abklappern muss, um Hinweise auf das Ziel zu sammeln. Im aktuellen Fall muss man einen kleinen Spaziergang machen, wo ich mit Happy und teilweise noch mehr „Gefolge“ schon oft spazieren war. Es gilt, mehrere Hinweise zu entschlüsseln und so die darin enthaltenen Infos zu sammeln. Kommt mir also eher wie ein Rätselcache vor, aber der Name des Kindes ist wohl auch egal, Haupsache es macht Spaß. Und Spaß hat das Sammeln der Infos gemacht, kann ich nicht anders sagen. Ich hatte mich anfangs etwas auf’s Glatteis führen lassen, aber zuletzt hatte ich alles Nötige beisammen. Jetzt kam das große Erwachen…
Ich tippte die gewonnenen Koordinaten in mein Magellan eXplorist 510 (wie 610, 710, ähnlich wie 310, 110 und GC) ein und war erstaunt. Ich sollte noch über 200m auf einen belebten Platz gehen und dort nach dem Versteck suchen. Gut, unmöglich ist das nicht, aber sinnvoll auch nicht, so als Versteck betrachtet. Es kam es mir seltsam vor. Statt in die Menge zu tauchen, verschwand ich in der Einsamkeit meines Wagens. Hier wurde es aber noch seltsamer, denn Google Maps zeigte mir als den Koordinaten zugehörigen Platz eine ganz andere Stelle auf der Karte an. Eine Stelle, die mir wesentlich logischer erschien als die, die mir mein GPS gemeldet hatte. Und viel näher an meinem Ausgangspunkt war sie auch. Was war da jetzt verkehrt???
Ich googelte eine Weile und las mich durch verschiedene Seiten (z.B. die und die, sehr interessant auch diese), bis ich des Rätsels Lösung gefunden hatte: Das geodätische Datum war falsch eingestellt. Wenn ich Zielkoordinaten direkt eingegeben hatte, wurde „German“ (bei Magellan „GERMA“ geschrieben) als Kartendatum angenommen. Leider zum Geocachen verkehrt, wo „WGS84“ die richtige Einstellung wäre. Bei den direkt heruntergeladenen Wegpunkten war diese Einstellung richtig, deswegen hatte das bisher auch nie Probleme bereitet. Ich stellte also das Kartendatum unter Einstellungen/Navigation um und schon stimmten Google Maps und Magellan überein, wie schön.
Primäres Koordinatensystem: Lat/Lon
Primärer Koordinatentyp: Grad/Minute (-> Grade und Dezimalminuten)
Primäre Koordinatengenauigkeit: 1 Meter
Primäres Kartendatum: WGS84 (im Menü ganz oben zu finden, nicht unter „W“!)
Sekundäres Koordinatensystem: Lat/Lon
Sekundärer Koordinatentyp: Grad (-> Dezimalgrade, entspricht dem Format von Google Maps Koordinaten)
Sekundäre Koordinatengenauigkeit: 1 Meter
Sekundäres Kartendatum: WGS84
Erstellt man nun also einen neuen Wegpunkt mit Koordinaten, kann man entweder beim primären oder beim sekundären System die Längen- und Breitengrade eingeben, die entspreche Umrechnung macht das GPS Gerät selber. Wer öfters mit Angaben über Grad, Minuten und Sekunden zu tun hat, stellt sinnvollerweise Grad/Minute/Sekunde als primäre oder sekundären Standardtyp ein. – Oder eben mit was er meistens zu tun hat, zum Beispiel auch Karten mit anderem geodätischen Datum.
Wenn es morgen nicht wie aus Eimern regnet, versuche ich mein Glück nochmal – dieses Mal mit den richtigen Einstellungen… 😉