Guter Jahresstart

An Silvester, gleich nach Ladenschluss, räumte ich den Düdo fahrfertig und wechselte den Stellplatz auf den Parkplatz neben meinem gemeldeten Wohnsitz. Die Akkus wollten nach einem Totalzusammenbruch dringend geladen werden. Im einen Moment hatte die Spannung noch bei 11V gelegen, dann plötzlich, ohne dass ich reichlich Strom hatte fließen lassen, 9,25V – Herzinfarkt. Der Batteriecomputer zeigte dauernd nur noch „600S“ im Display. F**k, was geht denn hier ab!? Laptop rausgezogen, stieg die Spannung gleich wieder auf 11,23V an. Puh! Laden wollte ich ja sowieso, aber diesen Schrecken hätte ich jetzt auch nicht zwingend gebraucht…

Der Jahreswechsel verlief völlig unproblematisch und in aller Ruhe, also ohne Hektik meinte ich. Ruhe im Sinne der Lautstärke geht anders. Schon ab Nachmittag wurde geknallt was das Zeug hält, sehr zu Happys Leidwesen. Er ist nicht gerade schussfest und für ihn war Weltuntergang. Je später der Abend wurde, umso mehr wurde geböllert. Erst so gegen 22 Uhr war eine Schonzeit bis kurz vor Mitternacht. Dann war über eine Stunde lang Krieg da draußen, bevor es langsam ruhiger wurde. Es ist echt erstaunlich, wie viele Menschen das ganze Jahr über Geldknappheit klagen, dann aber an Silvester für eine Schlacht aufrüsten. Jedes Jahr werden neue Rekordumsätze gemeldet. Na gut, ich muss da ja nicht mitmachen. Happy verließ zwar mit mir zusammen das Steinhaus, um zum rollenden Heim zu wechseln, aber sonstige „Extras“ waren einfach nicht drin. Er verkroch sich in seiner Höhle und wurde für lange Zeit nicht mehr gesehen. Erst gegen 3:30Uhr konnte ich ihn zu einer „Entsorgung“ überreden. Dann durfte meine Slaphase beginnen.

Den Neujahrstag verbrachte ich wieder im Steinhaus, wer hätte es erwartet. Da ich ja sowieso wieder meinen Parkplatz räumen musste, überlegte ich einen Stellungswechsel meiner Wohnung an den Meldorfer Yachthafen. Mein Schwager schlug vor, den Anhänger abzuhängen und wieder in den Garten zu stellen, wo er ja auch letzten Winter prima verbracht hatte. Ui, Mist, der Anhänger. Ich hatte ja feiertagsbedingt Fahrverbot, garnicht dran gedacht. Also zog ich mit dem Vectra den Anhänger in die Einfahrt und wir schoben ihn in den Garten. Mein Schwager hatte netterweise beim Erneuern der Einfahrt an mich gedacht und zwei Spuren Platten hinter den Carport legen lassen. Letzten Winter hatten wir richtig Mühe, jetzt ist der lockere Boden befestigt und der Anhänger wird nicht einsinken. Prima! Danke!

Mit dieser Kleinaktion wurde der Düdo wieder sehr wendig und kompakt. Die Akkus waren auch wieder randvoll, ebenso die Toilettentanks. Dafür war die dritte Gasflasche kurz vor dem Leerwerden und der Wassertank war leer. Müll hatte sich auch angesammelt, ein paar Glasflaschen und etwas Pappe wollten noch in die Container. Puh, das Jahr fängt ja gut an… 😉
Müll, Glas und Pappe waren schnell entsorgt, danach fuhr ich nach Heide an die Ver-/Entsorgungsstation am Schwimmbad. Frischwasser rein, Abwasser raus, ab an die Nordsee! Auf der schmalen Straße Richtung Meldorfer Hafen hielt ich nochmal kurz an und stellte meine Scheinwerfer etwas anders ein. Nach nur 2 Jahren war das doch mal eine reife Leistung, hat ja auch immerhin 2 Minuten gedauert. Dann ab zum Hafen.

Der Platz zwischen Speicherkoog und Nordsee ist komplett abschüssig und ich nutzte ihn nur zum Wenden. Er ist zwar etwas weniger windig, aber die ganze Zeit auf der Steilkurve parken ist nicht meine Welt. Der Platz zwischen Hafenbecken und Speicherkoog ist richtig schön gerade. Ich parkte mich da hin und ging mit Happy eine kleine Runde am Speicherbecken entlang. Happy war ganz außer sich und mehrmals einfach so für ein paar Minuten verschwunden. Es war kalt und sehr windig. Da ich auch noch über den Deich zur Nordsee wollte, holte ich meine warme Pseudo-Russenmütze aus dem Wagen, weil mit der die Ohren warm bleiben. Halstuch und Handschuhe noch, war es auszuhalten. Und immer noch war Happy aufgedreht wie in jungen Jahren. Ich bin mir sicher, dass er so auch den Stress von Silvester abbaute. War ja auch kein Mensch und/oder Tier da, also ließ ich ihn einfach rennen.

Zurück im Wagen leuchtete die rote statt der grünen Lamps an der DuoControl, also hatte Gasflasche Nummer drei ihr Leben ausgehaucht und die Gasversorgung lief über die schon einige Tage genutzte Reserveflasche. Aber kein Grund zur Panik, die Akkus waren ja wieder voll und so könnte ich bei Gasausfall einfach die Diesel-Luft-Heizung anschmeißen. Der Wind drückte seitlich ans Auto. Zum Glück war er gleichmäßig und so wackelte es kaum. Der Düdo ist auch ziemlich straff gefedert, was seine Seitenneigung minimiert. Der 814er ist weicher, der würde da jetzt ganz schön geschaukelt haben. Ich verbrachte ein paar Stunden dort. Der Wind wurde stärker und leider auch stark böig, es regnete Hunde und Katzen. Ich hätte mich besser nicht quer zum Wind gestellt und wenn, dann wenigstens nicht mit der Schiebetür Richtung Wind. Auf der Toilette sitzend war dann schnell klar, dass ich auf diese Schaukelei keinen Bock hatte. Ich war richtig froh über den Durchgang nach vorne. Die Trittstufe blieb einfach ausgeklappt und ich schaukelte uns wieder auf unseren Stammplatz. Gleich viel angenehmer, aber fühlte sich irgendwie auch nach Weichei an. Egal. Die Nacht war ruhig und entspannend.

Heute war dann eine Gasholung dran. Der kleine Baustoffhandel in Meldorf wird gerade umgebaut und ich hatte etwas Mühe, den vorübergehenden Eingang zu finden. Drei Gasflaschenfüllungen bezahlt, raus zum Lagermeister. Der meinte dann, dass sie nur noch rote Flaschen vorrätig hätten. Mir doch egal, ich wollte Gas. So machten wir es wie schonmal, ich bekam einfach drei rote Flaschen und beim nächsten Mal tausche ich sie wieder gegen graue zurück. Wenn sie dann keine vollen grauen haben, tausche ich sie gegen drei leere graue und hole mein Gas eben woanders. Mission erfolgreich, jetzt kann ich wieder bedenkenlos Gas verbraten.

Dieses Wochenende habe ich mir noch etwas Schonfrist eingeräumt, ab nächster Woche gehe ich dann meine Verkäufe an.

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