So, ich bin letzte Nacht wieder in einer heißen Zone zwischengelandet: Gerolsheim. Irgendwie hangle ich mich gerade von einer zur nächsten. Der Pfaffengrund, ein Stadtteil Heidelbergs, steht als nächster Halt an. Aber erst am Montag. Am Sonntag erledige ich nämlich noch brav meine Bürgerpflicht und mache meine Stimme ungültig. DIE sollen sehen dass es mich noch gibt und dass es mir NICHT EGAL ist! Danach kann -oder vielmehr darf- ich nicht fahren, weil der Anhänger mit nach Heidelberg muss und ich somit dem Fahrverbot unterliege.
Gestern morgen war ich irgendwie unfit. Ich war wieder schlecht eingeschlafen und hatte wohl auch nicht gerade die allerbeste Nacht absolviert, als ich dann auch noch viel zu früh viel zu wach wurde und nicht mehr richtig einschlafen konnte. Ich bin dann halt aufgestanden, aber trotzdem hatte ich es nicht geschafft, Happy schon gegassit zu haben, als Andreas und Claudia eintrafen. Nicht schlimm, man kennt ja mittlerweile meine Zeitverteilung…
Die Türen bekamen jede noch einen Klecks Sikaflex unten mittig an die Verbindungsstelle von Innen- und Außenblech. Ja und dann? Irgendwie fiel mir dann auf, dass meine Arbeit erledigt war. Hähä, cool, Feierabend!
So räumte ich mein Werkzeug zusammen und verlud alles in den Anhänger. Am Dreirad schaute ich vor dem Verladen -zum Glück- mal nach der Luft. Schwalbe gibt als Hersteller an, dass die Marathon Reifen (mit Schläuchen von Schwalbe) mit einem Druck zwischen 3,5 und 5 bar, bei meinen Felgen mit maximal 4 bar zu fahren seien. Die Luft soll man alle 30 Tage kontrollieren. Hätte ich mal vor mindestens 14 Tagen machen sollen, denn von 4 bar waren gerade mal noch 2,5 bar übrig. Ups! Ich hatte noch den Eindruck gehabt, dass sich das Rad schwerer fuhr. Hätte ich besser mal jemanden gefragt, der sich mit Fahrzeugen auskennt. 😉
Als mein Zug fahrfertig verbunden war, fuhr ich ihn vom Hof und verabschiedete mich. Ich musste aber noch einige Sachen räumen und noch ein paar Mails schreiben, die sich anschließend nicht abschicken lassen wollten. Egal, Peter würde schon merken wenn ich bei ihm wäre und der Rest war nicht akut. So fuhr ich los.
Die Fahrt verlief völlig glatt, einen kleinen Stau konnte ich direkt am Stauende durch das Wechseln auf die Route über die A65 umfahren, perfekt. Dafür war auf Peters Stellplätzen gähnende Leere – hätte ich mal besser eine Mail geschrieben… 😉 Aber Tochter Jessy war doch da, nur ihr Auto unterwegs. So redeten wir bestimmt eine Stunde lang, bevor Peter und Simone wieder zurück waren. So gegen 23 Uhr verließ ich Maxdorf und steuerte Gerolsheim an. Post abgeholt und über die Gemarkung weiter zur Winzergenossenschaft Palmberg gefahren, dort würde ich die Nacht verbringen.
Beim Durchsehen der Post (viele Rechnungen, 1 gebührenpflichtige Mahnung) fand ich auch einen Brief der Ex-GEZ Schutzgeldeinzugszentrale Rundfunkgebühren. Na was wollen die denn? Eine Wohnung, ein Beitrag. Nur weil mein Briefkasten jetzt eine andere Adresse hat, wohne ich doch noch lange nicht in einer Wohnung. Tztztz… 😀
Dem Begleitschreiben entnahm ich, dass ich gesetzlich zum Machen der Angaben verpflichet bin. Na gut, was wollen die denn wissen? Ich soll ein paar Gegebenheiten prüfen und den Antwortbogen blau oder schwarz ausgefüllt und unterschrieben innerhalb von 4 Wochen zurück schicken. Puh, erst mal einen roten Stift finden! Na gut, hab alles geprüft und den leeren Antwortbogen unterschrieben. Mehr kann ich auf dem Bogen nicht ankreuzen, mein spezieller Fall hat keine Felder dafür. Aber ich bin ja zu wahrheitsgemäßen Angaben verpflichtet… 😀
Am Ende wollten die auch noch den Umschlag von mir frankiert haben – ja haben die sie noch alle??? Bin ich dazu etwa auch gesetzlich verpflichtet? „Bitte freimachen“ – prima, eine Bitte kann ich ablehnen. Gebühr bezahlt Empfänger – oder der Brief kommt eben nie an, nicht mein Problem…
Die Nacht war unspektakulär, niemand störte sich bis jetzt an meinem Dasein hier an der Drogenfabrik. Nur Happy stört sich etwas an der Knallerei um uns herum. Er wollte bis jetzt auch nicht raus, selbst als ich kurz ein paar Fotos gemacht habe, ist er nicht mit. Die Winzer schützen ihre Rebzeilen mit gasbetriebenen Knallmaschinen vor den gefräßigen Vögeln. Ein solcher Schussapparat steht etwa 50 Meter neben uns. Diese Geräte bestehen aus einem einseitig verschlossenen Rohr, das über eine Steuerelektronik mit etwas Propangas gefüllt und dieses dann per Zündkerze gezündet wird. Es rummst immer 3x in kurzen Abständen, dann ist wieder eine längere Pause. Aber da hier sehr viele Drogen angebaut werden, gibt es auch viele von diesen Knallmaschinen, somit hat man verschiedene Tonlagen und Lautstärken. Nachts ist allerdings fast ganzzeitlich Ruhe.
Ich werde gleich mal nach Gerolsheim fahren und mir einen Überblick über die bevorstehende Arbeit verschaffen. Ich bin noch nicht so ganz sicher, wie ich den Kram unter’s Volk bringen soll, also über welche Wege ich die Sachen anbiete. Quoka und ebay Kleinanzeigen wären so die langfristigeren Angebote mit Preisvorstellung, während die meisten Sachen bei ebay Auktionen ab 1 Euro nahezu sicher verkauft werden. Also muss ich schauen wie ich vorgehe, ist schließlich meine erste Werkstattauflösung…