Vom Berg zurück…

Die Entzugserscheinungen bessern sich langsam, ich hab wieder Internet – und sogar recht schnelles. Hui, was eine Zeit auf dem „Berg der Ahnungslosen“, wie Lindemannsruh (inter)netterweise betitelt worden war. Nachts kamen öfters mal ein paar junge Wilde mit ihren aufgemotzten Kisten hoch und funktionierten den Parkplatz zu einem Driftkurs um. So lange mein Düdo dabei keine Beulen abbekommt, soll es mir egal sein. Gelegentlich war es ja auch ganz witzig, wenn sich jemand irgendwo festgefahren hat. Anders als bei dem LKW von vorgestern sind die PKW-Heizer ja freiwillig hier und gehen absichtlich das Risiko von Beulen und anderen Unschönheiten ein. Da durfte ich also Schadenfreude entwickeln. – Oder besser doch nicht? War ich nicht auch völlig freiwillig da oben? Ups…

Eigentlich dachte ich gestern schon, dass ich langsam mal wieder aufbrechen könnte. Der Schnee war gerade so richtig schön tragfähig geworden und ich hatte mir recht gute Chancen ausgerechnet, die leichte Steigung hoch zu schaffen. Aber irgendwie packte mich der Eifer doch nicht so richtig und ich entschloss mich, noch eine Nacht zu bleiben. Eine weitere Nacht ohne jeglichen Internetempfang.

Der Morgen fiel sehr ruhig aus und ich ging nach dem Frühstück eine kleine Runde mit Happy. Es war wieder kälter geworden und alles was gestern nach gut befahrbarem Schnee ausgesehen hatte, schien heute blankes Eis zu sein. Na bravo! Ich hätte ja einfach noch eine Nacht dableiben können – wenn mein Brot und die anderen Fressalien nicht aufgebraucht gewesen wären. Hmmm. Na gut, immerhin hatte ich mir beim Spaziergang nicht die Beine gebrochen, das war doch schon mal was. Optimistisch startete ich den Motor und fing dann an, meine Scheiben trocken zu legen. Eis gab es nur an den Spiegeln zu kratzen. Ich wurde -wohl durch den stinkenden Rauch aus meinem Auspuff- von gerade angekommenen Wanderern missmutig beobachtet. Ich dachte nur „der Duft der großen weiten Welt“ und daran, wie lange ich wohl brauchen würde, bis ich diesen Parkplatz wieder verlassen hätte. Es nützt ja nichts, Türen zu und einen Versuch starten. Ich ließ mich lenkend etwas zurück rollen und fuhr dann im 1. Gang (den man eigentlich sonst niemals braucht) so sanft wie nur möglich an. Der Düdo setzte sich in Bewegung als stünde er auf Asphalt. Einmal fahrend, erreichten wir problemlos die Ausfahrt des Parkplatzes und somit rettende freie Fahrbahn. Häh – und ich hatte mir solche Sorgen gemacht? Lächerlich…!

Die nächsten Anlaufpunkte waren Aldi in Fußgönheim für Lebensmittel, Hornbach in Oggersheim für eine günstige Gasflaschenfüllung und die Metro Tankstelle um die ganze Luft aus dem Dieseltank zu lassen. Nun stehe ich wieder im Hof in Gerolsheim und freue mich über Strom, fließend Wasser und reichlich Internet.

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