Scheiß-Idee

Die menschlichen Exkremente sind so eine Art Tabu-Thema, obwohl sich wohl keiner davon freisprechen kann, sie zu produzieren und in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen aus dem Körper zu verbannen. Den Umgang mit der Materie lernt man für gewöhnlich im Kindesalter. Man lässt alles ins Porzellan plumsen und spült es dann mit jeder Menge Trinkwasser hinunter. Aus den Augen aus dem Sinn, eine (vermeintlich) saubere Sache, obwohl die ausgeschiedene „Sache“ ja alles andere als sauber ist. Ich will jetzt auch nicht dieses System kritisieren, zumal im Wohnmobil sowieso andere Voraussetzungen bestehen und -nicht zuletzt- ich diese Technik im Normalfall selber praktiziere.

Nun ist aber mein Porta Potti voll, ich hatte es gestern schon wieder vergessen auszuleeren. Ein kleines Pipi bekam ich ja gerade so noch darin unter, aber auf meiner Rückseite drückte ebenfalls etwas, das ins Freie gelangen wollte. Ich stehe mitten im Wohngebiet, also kommt das nicht ganz so gut in der Nachbarschaft an, wenn man sich im Vorgarten niederlässt und diesen auf seine ganz persönliche Art schmückt. Aber was tun? Das Gehirn stand nun ebenfalls unter Druck. Mir ging dauernd der Gedankenfluss in Richtung Trockenklo. Ich hatte dieses allgemeine Kackthema schon mit einigen steinlos Lebenden diskutiert und mir gingen jetzt ein paar funktionierende Varianten durch den Kopf. Nun habe ich aber kein Trockenklo, sondern eine chemielose Chemietoilette – aber eben randvoll. Improvisieren, irgendwie. Mülltüte. Mülltüte klingt gut. Windeln und der Inhalt vom Katzenklo landen ja ebenfalls in der Mülltonne, insofern würde das gehen. Vorteil in meinem Fall war ja noch, dass die Flüssigkeit schon weg war, es also nur noch um Feststoffe ging.

Aber wie in der Praxis? Mülltüte auf den Boden legen und hoffen dass ich treffe? Ääh, nö! Eimer, das geht. Ich habe leider keinen Eimer. Aber eine Spülschüssel habe ich. Das geht bestimmt auch! So nahm ich einen Müllbeutel (relativ groß, mit 25 Litern Volumen) und breitete ihn in der Schüssel aus. Den Beutel zog ich außen über den Rand, wie man das eben auch bei einem Mülleimer machen würde. Perfekt, funktionierte echt hervorragend, welch eine Erlösung. Klar, ein seltsames Gefühl war das schon irgendwie, eben so völlig anders als sonst. Aber es funktionierte.

Es gibt auch Trockentoiletten zu kaufen, die einen normalen Eimer mit einem WC-ähnlichen Sitz kombinieren. Wer sich für ein Trockenklo entschieden hat, der kann den Urin mit z.B. Katzenstreu oder Sägemehl binden. Die Einstreu als „Spülvorgang“ verhindert auch die Geruchsbildung. Es gibt in den Supermärkten schwarze „nassfeste“ Müllbeutel (mit etwa 10 Litern Volumen, also passend für normale Eimer), also absolut wasserdicht und auch reißfest genug für eine „nasse Füllung“. Prinzipiell auch eine gute Lösung. Für’s Erste bleibe ich bei meinem Chemieklo, aber vielleicht wird irgendwann das Kacken in Eimer ein völlig normaler Vorgang…

So, für heute genug Scheiße geschrieben… 😉

4 Gedanken zu „Scheiß-Idee“

  1. Hallo,
    Tipp:
    Am porta potti schieber zu lassen
    Klobrille hochklappen,
    Den schwarzen Müllbeutel in die kloschüssel und mit der klobrille verklemmen,
    Geschäft machen,
    Klobrille hochklappen,
    Tüte verknoten, im müll entsorgen,
    Händewaschen, fertig,

    So machen wir das seit jahren
    Gruss mitleser thomas

    1. Ich hatte bei Thomas nochmal nachgehakt, weil ich der Meinung gewesen war, dass Urin und Kot (uhh, wie gepflegt ich mich ausdrücken kann… :razz:) bei ihm im selben Müllbeutel landen würden. So ein Wobbelbeutel erschien mir doch sehr „gefährlich“ und schwierig zu handhaben. Aber nein, Urin ins Potti und Kot in den Beutel. Quasi wie eine manuelle Trenntoilette.

      Naja, mal sehen wie es bei mir weiter geht, vielleicht wird bei mir die Entsorgerei auch irgendwann angenehmer als bisher…

  2. 😛 du hast sorgen..

    mir ist mein klo bei 6 jahren buswohnen 2 mal eingefroren..
    aber nie voll gewesen..
    ich hatte aber auch ein „Richtiges“ smile.

    als das nicht funzte, habe ich das getan, was hier im 1. kommentar stand…

    😐 buswohnen sollte doch das leben vereinfachen.. nicht komplizieren..
    oder?
    fragt magda

    1. Ich leere das Potti eigentlich immer wenn es nahezu voll ist. Ich hatte das nur an 2 aufeinanderfolgenden Tagen vergessen, dann war es eben mal so richtig voll… 😀

      Ich finde mein Leben freier und billiger als im Haus, aber einfacher ist es nicht geworden, nur die Lebensverhältnisse: Früher hatte ich ein Klo mit unendlichem Fassungsvermögen, Wasser kam immer mehr als ich jemals gebraucht hätte aus dem Hahn, zum Wäschewaschen ging ich in den Keller runter und um die Heizung wieder mit Brennstoff zu versorgen kam ein LKW und brachte mir alles.

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